Sorgen - und der erfolgreiche Umgang mit echten Problemen

Keine Zeit zum Lesen? Dann hören Sie doch einfach zu.


Die Stimmung an Ihrem Arbeitsplatz ist unerträglich, aber Sie machen sich Sorgen was passiert, wenn Sie es ansprechen. Sie wollen auf Kohlenhydrate verzichten und mehr Sport machen, aber das könnte ja ganz schön hart werden … Sie möchten ferne Länder bereisen, aber vielleicht kommen Sie dort gar nicht zurecht. 

Das ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt des unerschöpflichen Sorgen-Buffets, an dem wir Menschen uns Tag für Tag bedienen.

„Zurecht!“, werden Sie jetzt vielleicht sagen. In der heutigen schnelllebigen und unsicheren Zeit gibt es unzählige Gründe, sich Sorgen zu machen – das können Sie jeden Tag in den Medien sehen. Steigende Kriminalitätsraten, drohende Jobverluste aufgrund der Digitalisierung, hohe Scheidungsrate …

Stopp! Das mag zwar auf den ersten Blick logisch erscheinen. Ist es aber nicht.

 

Die lähmende Angst

Sorgen macht sich jeder von uns. Mal mehr, mal weniger. Und genau das ist das Problem. Sorgen kommen nicht einfach so. Sorgen machen Sie sich. Sie entstehen in Ihrem Kopf und sind auch nur dort existent. Und was da entsteht, ist nichts anderes als Angst vor der Zukunft.

Sorgen sind Ängste vor dem, was kommen könnte. Sorgen beziehen sich nicht auf das Hier und Jetzt, sondern auf das Vielleicht. Auf das, was in der Zukunft vielleicht sein könnte – doppelter Konjunktiv! Dieses Vielleicht der Zukunft holen wir uns aber in das Hier und Jetzt, indem wir uns Sorgen machen. Und dann macht das einigen Menschen so viel Angst, dass sie lieber das heutige Elend erdulden anstatt etwas zu verändern.

Genau wie Theo, den ich bei einem Segelkurs auf Elba kennengelernt habe. Theo war total unzufrieden mit seinem Job als Rechtsanwalt und in seiner Beziehung war auch schon lange die Luft raus. Über eine Veränderung hat er trotzdem nicht mal nachgedacht. Schließlich könnte es dann vielleicht noch schlimmer werden als jetzt. Allein die Angst vor der Zukunft hat ihm also den gesamten Mut geraubt, um sich zu einer Veränderung zu entschließen! 

Vielleicht haben Sie sogar Verständnis für Theo, denn ohne Job und ohne Frau zu sein ist nunmal schlimmer, als hin und wieder Zoff oder einen nervigen Arbeitskollegen zu haben. Aber woher weiß Theo denn, dass er nicht mit einer anderen Frau nochmal seinen zweiten Frühling erleben kann – oder einen besseren Job in einem anderen Unternehmen bekommt? Er probiert es ja nicht mal!  

 

Sorgen sind unnötige Energiefresser

Ich behaupte nicht, dass eine Veränderung keine Schwierigkeiten mit sich bringt. Im Gegenteil. Nach der Entscheidung, etwas zu verändern, befinden Sie sich auf einem Weg, der durchaus auch sehr hart werden kann. Denn auf diesem Weg geht es darum, die Entscheidung umzusetzen und durchzuhalten – auch wenn es mal schwierig und anstrengend wird.

Die Umsetzung braucht Kraft und Energie. Und gerade deshalb finde ich es wichtig, keine Energie in die Angst vor all den „könnte-vielleicht-Horrorszenarien“ zu verschwenden, die es ohnehin nur in Ihrem Kopf gibt. Heben Sie sich Ihre Energie auf, bis Sie wirklich vor Schwierigkeiten stehen. Denn welche Schwierigkeiten Ihnen echte Probleme bereiten, das erfahren Sie erst, wenn es soweit ist. Und meist sind es nicht die, die Sie in Ihrem Kopfkino gesehen haben.

 

Also – hören Sie auf, sich Sorgen zu machen, was alles schieflaufen könnte. Fokussieren Sie Ihre Gedanken lieber darauf, was alles gut gehen kann. Und arbeiten Sie daran, dass es auch tatsächlich gut wird.