
HOLZERS HORIZONTE
Weswegen Veränderungen scheitern: Innere Haltung
Wir nehmen uns Dinge vor und verheddern uns in der Umsetzung. Strategie-Umsetzung in Unternehmen hat dabei viel mit dem Fitness-Studio-Besuch eines alten Schulfreunds zu tun. In beiden Fällen steht und fällt viel mit der Inneren Haltung.
Wir nehmen uns Dinge vor und verheddern uns in der Umsetzung. Strategie-Umsetzung in Unternehmen hat dabei viel mit dem Fitness-Studio-Besuch eines alten Schulfreunds zu tun. In beiden Fällen steht und fällt viel mit der Inneren Haltung.
Mein Sohn geht derzeit fast jeden Tag mit seinen Kumpels im Fitness-Studio trainieren. Hin und wieder begleite ich sie. Was für einen Vater schon mal ein riesen Kompliment ist, mitkommen zu dürfen. Ich genieße diese Zeit, denn so habe ich Kontakt mit der jungen Generation und erfahre, wie sie ticken. Es erinnert mich auch an meine Jugend. Damals war ein Freund genauso motiviert. Und ich wunderte mich immer, wie er sich täglich fürs Training aufraffte. Er erzählte mir damals: "Mein Vater meinte, dass ich auch zu Hause trainieren könne. Dazu müsste ich nicht ins Studio. Wir haben lange diskutiert. Nun zahlt er mir die Hälfte des Studios, die andere Hälfte muss ich vom Taschengeld bezahlen. Und er sagte: 'Du hältst das sowieso keine zwei Monate durch'. Doch dem werde ich es zeigen."
Er hatte also eine Geschichte, die ihn anspornte. Diese Geschichte entzündete ein Feuer in ihm, so dass seine Innere Haltung für das Training brannte.
Power Point und Excel töten Engagement bereits im Keim
Wie sieht es in den Unternehmen aus? In meinen Beratungsprojekten ist die Strategie des jeweiligen Unternehmens eigentlich meist klar. Strukturierte Power-Point-Folien und umfangreiche Excel-Analysen erklären, weswegen die Veränderung notwendig ist. Daraus abgeleitet zeigen detaillierte Pläne und Meilensteine den Weg für die Umsetzung auf. Dennoch verlaufen viele Veränderungs-Projekte im Sande. Ganz anders mein alter Schulfreund: Er hatte sich keine Power-Point-Folien erstellt. Oder irgendwelche Tabellen mit prozentualen Steigerungen des Bizeps-Umfangs. Er hatte eine emotionale Story: "Dem werde ich es zeigen."
In vielen Unternehmen fehlt so eine Story. Die Fakten sind zwar klar. Aber die erreichen nur die Ratio, unseren Verstand. Damit Menschen sich bewegen, müssen wir ihr Herz erreichen. Und dazu braucht es schon mehr als EBITDA, Umsatz oder sonstige Kennzahlen. Wir brauchen eine emotionale Story, um die Innere Haltung für den gewünschten Wandel anzuzünden.
Führungskräfte leiden gerne unter dem Langeweile-Virus
Doch warum klappt das in vielen Fällen noch nicht so richtig? Wenn man sich einem Problem nähert, wird in vielen Unternehmen dazu schnell die Schuldfrage gestellt. Diese Schulddiskussionen an sich sind schon Quatsch, da sie zu keinem Mehrwert in der Sache führen. Sondern eher für Frust für diejenigen, die die Schulddiskussion verlieren. Und noch viel schlimmer: meist führt sie zu merkwürdigen Antworten. Denn schnell wird mit dem Finger auf die "bösen" Mitarbeiter gezeigt. Doch das halte ich für zu einfach. Die meisten Mitarbeiter, die ich kennen gelernt habe, sind coole Typen -- männlich wie weiblich. Sie wollen gut sein und strengen sich jeden Tag an. Die Frage ist vielmehr: wie sollen wir in ihnen ein Feuer anzünden, wenn die Führungskräfte beim Präsentieren unter dem "Langeweile-Virus" leiden?
Begeisterung braucht Vorbild
Wenn Sie andere für ein Veränderungsvorhaben begeistern wollen, müssen Sie zunächst mal selber dafür brennen. Werden Sie den Langeweile-Virus los. Denn die erste Person, die eine Führungskraft vom neuen Projekt überzeugen muss, ist -- sie selbst.
Digitalisierung: Erst nachdenken, dann aktiv werden
Man mag die Schlagwörter IoT, Industrie 4.0 und Digitalisierung kaum noch hören. Weghören ist aber auch keine Lösung, steigt doch der Handlungsdruck für mittelständische Betriebe immer stärker. Oft bleiben Unternehmen hinter ihren Potenzialen zurück, weil sie in Aktionismus verfallen, anstatt sorgfältig eine Digitalstrategie zu erarbeiten.
Man mag die Schlagwörter IoT, Industrie 4.0 und Digitalisierung kaum noch hören. Weghören ist aber auch keine Lösung, steigt doch der Handlungsdruck für mittelständische Betriebe immer stärker. Oft bleiben Unternehmen hinter ihren Potenzialen zurück, weil sie in Aktionismus verfallen, anstatt sorgfältig eine Digitalstrategie zu erarbeiten.
Zum vollständigen Artikel von Peter Holzer in der Computerwoche.
Werte-Verfall: Untergang unserer Gesellschaft?
Römer, Ägypter, Azteken -- es gab viele Hochkulturen, die jedoch alle ihr Ende fanden. Das ist auch nicht dramatisch, denn auf dem Humus dieser Kulturen konnte viel Neues entstehen. Doch wie sieht es mit unserer heutigen Gesellschaft aus? Stehen wir vor dem Untergang -- und machen Platz für eine neue Kultur? In diesem Video finden Sie dazu ein paar Gedanken. Auf die Diskussion mit Ihnen freue ich mich.
Römer, Ägypter, Azteken -- es gab viele Hochkulturen, die jedoch alle ihr Ende fanden. Das ist auch nicht dramatisch, denn auf dem Humus dieser Kulturen konnte viel Neues entstehen. Doch wie sieht es mit unserer heutigen Gesellschaft aus? Stehen wir vor dem Untergang -- und machen Platz für eine neue Kultur? In diesem Video finden Sie dazu ein paar Gedanken. Auf die Diskussion mit Ihnen freue ich mich.
Genug geredet: Wann im Job die Stunde des Diktators schlägt
Bestimmt haben Sie es auch schon erlebt: Ein neues Projekt wird angekündigt, doch dann kommt es nicht richtig voran. Das Problem ist: Wir sind im Job wie im Privaten oft demokratisch, obwohl klare Ansagen gefragt sind.
Bestimmt haben Sie es auch schon erlebt: Ein neues Projekt wird angekündigt, doch dann kommt es nicht richtig voran. Das Problem ist: Wir sind im Job wie im Privaten oft demokratisch, obwohl klare Ansagen gefragt sind.
Damit Vorhaben erfolgreich werden, brauchen wir zwei Dinge: Entscheidung und Umsetzung. Man kann es auch als Formel ausdrücken: Erfolg = Entscheidung x Umsetzung. Es ist eine Multiplikation. Denn man braucht beide Dinge. Wenn die Entscheidung schlecht ist, nutzt die beste Umsetzung nichts. Und wenn eine gute Entscheidung schlecht umgesetzt wird, landet man ebenfalls im Desaster. Doch was macht gute Entscheidungen aus?
Gute Entscheidungen treffen
In der Politik ist die Demokratie das beste System das wir kennen, um gute Entscheidungen zu treffen. Sie ermöglicht, dass jeder zu Wort kommt und wir viele Interessen in die Entscheidungsfindung einfließen lassen. So werden viele verschiedene Perspektiven berücksichtigt.
Bevor Sie also die Entscheidung treffen, dass Sie sich im Fitness-Studio anmelden und Ihren Körper auf Vordermann bringen, sollten Sie mit allen „Interessens-Gruppen“ in die Diskussion einsteigen. Ihre Rollen als Vater, Mutter, Ehepartner, Vorstand im Verein und Ihre Position im Job nehmen alle viel Zeit und Energie in Anspruch. Diskutieren Sie mit sich selbst und Ihrem Umfeld, ob Sie mit Konsequenz zur Entscheidung stehen und regelmäßig trainieren werden.
Gleiches gilt im Job: Bevor Sie sich für eine neue Homepage, ein neues Software-System oder eine anderes Veränderungs-Projekt entscheiden, diskutieren Sie mit den betroffenen Personen. Holen Sie sich andere Meinungen und Perspektiven ein, um das Ziel wirklich zu durchdenken.
Was genau wollen Sie erreichen?
Welche Wege bieten uns eine Abkürzung zum Ziel?
Gibt es Alternativen?
Sie müssen die Entscheidung nicht voll demokratisch in Form einer Mehrheitsentscheidung finden. Jedoch ist es hilfreich, wenn Sie “partizipatorisch” vorgehen. Also zumindest ausreichend darüber diskutieren und den Weg zur Entscheidung demokratisch gestalten. Die Entscheidung muss am Ende die Person treffen, die die Verantwortung für das Projekt trägt. Und dazu hat sie hoffentlich auch das Zeug zum Führen.
Die Entscheidung erfolgreich umsetzen
Pläne schmieden ist so schön einfach, der Teufel steckt in der Umsetzung. In der Politik ist die Demokratie nicht das beste System, wenn es um effiziente Umsetzung geht. Hier ist die Diktatur besser geeignet. Hier wird alles genauso umgesetzt, wie es entschieden wurde. Wenn nötig werden über Nacht ganze Städte „umgezogen“, um Platz für ein Bauvorhaben zu schaffen. Widerworte nicht erwünscht. Kein netter Weg, aber effizient in der Umsetzung.
Nach der demokratischen Meinungsbildung heißt es deshalb: Diktatorisch sein.
Bezogen auf Ihr privates Sportvorhaben bedeutet das: Wenn Sie sich für das Fitness-Studio und dreimal Training pro Woche entschieden haben, ziehen Sie es durch. Ohne Fragen. Ohne Diskussionen. Ohne Wenn und Aber. Einfach machen.
Im Job: Wenn Sie sich dafür entschieden haben, ein neues Software-System einzuführen, dann machen Sie es. Ziehen Sie es schnell und ohne Kompromisse durch. Wenn die Vertriebsmannschaft ein bestimmtes Produkt in diesem Jahr pushen soll, ziehen Sie es durch. Starten Sie nicht nach drei Wochen eine neue Diskussion – oder stellen das Projekt gar grundsätzlich in Frage. Bleiben Sie diktatorisch und setzen Sie die Entscheidung konsequent um.
In der Praxis: genau andersherum
In der Realität machen wir es leider meist genau anders herum. Wir entscheiden diktatorisch. Und werden in der Umsetzung demokratisch.
„Da oben haben die das einfach entschieden“, hört man von der Mannschaft. Übersetzt heißt das, es wurde eine Entscheidung diktatorisch getroffen. In der Umsetzung wird dann viel geredet, gefragt und diskutiert. Anstatt zu machen, verlieren sich die Menschen in sinnlosen Wortspielen und verlieren wertvolle Zeit. Zeit, in der der fokussierte Wettbewerb seine PS bereits auf die Straße bringt.
Lassen Sie mich also zusammenfassen: Gehen Sie den Umweg des Nachdenkens, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Demokratische Entscheidungen sind die besten. Wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben und diese umsetzen, seien Sie diktatorisch. Seien Sie fokussiert und konsequent und lassen Sie sich nicht vom Ziel abbringen. Dann geht die Gleichung auf: Erfolg = gute Entscheidung x konsequente Umsetzung.
Ursprünglich veröffentlicht auf FOCUS Online
Interview: Veränderungen erfolgreich führen
Kommunikationsexperte Peter Holzer referierte bei der Parfümerietagung 2016 in Düsseldorf über das Thema “Wie kommuniziere ich Veränderungen?!”. Als Umsetzungsbegleiter von Veränderungsprojekten berät er DAX-Konzerne wie Allianz und Continental aber auch ambitionierte Mittelständler. parfuemerienachrichten sprach mit dem Wahl-Kölner über Digitalisierung, Cross-Selling, Herzblut, Phantasie und Strategien zum Umgang mit Veränderungen.
Kommunikationsexperte Peter Holzer referierte bei der Parfümerietagung 2016 in Düsseldorf über das Thema “Wie kommuniziere ich Veränderungen?!”. Als Umsetzungsbegleiter von Veränderungsprojekten berät er DAX-Konzerne wie Allianz und Continental aber auch ambitionierte Mittelständler. parfuemerienachrichten sprach mit dem Wahl-Kölner über Digitalisierung, Cross-Selling, Herzblut, Phantasie und Strategien zum Umgang mit Veränderungen.
Guten Tag Herr Holzer. „Wie kommuniziere ich Veränderungen?!“ war der Titel Ihres Vortrages bei der Parfümerietagung 2016. Haben Sie auch persönlich Erfahrungen mit der Parfümerie-Branche gemacht?
PH: Als Kunde mehr als genug. Leider waren sie meist nicht so toll. Die Verkäufer leiden unter dem „Gemocht-Werden-Wollen-Virus“ und tüten den Bedarf des Kunden einfach nur ein. Echter Verkauf findet wenig statt.
Wo sehen Sie aus der Außenperspektive Probleme und wo Potenziale?
PH: Derzeit wütet die Digitalisierung. Sie bietet zwei erfolgversprechende Wachstumsstrategien. Erstens, Digitalisierung. Wer wird das Amazon der Parfümerie-Branche? Setzt sich ein Unternehmen durch? Oder ist eine Kooperationsstrategie die Chance, dass auch mehrere, kleinere Ketten den Sprung auf Platz 1 schaffen können?
Zweitens, Kundenerlebnis und Schlagkraft im persönlichen Verkauf. Viele Kunden kaufen gerne noch im Geschäft ein. Dort werden sie jedoch bestraft. Wenn Sie als Kunde einfach nur ein bestimmtes Produkt suchen, wird Ihnen im Geschäft zwar noch einwandfrei geholfen. Sobald Sie aber keine konkrete Vorstellung haben, sondern sich inspirieren lassen, etwas Neues ausprobieren wollen, dann geraten die Gespräche schon ins Wanken. Ich suchte kürzlich nach einer Alternative zum Duft „Bleu de Chanel“. Die Alternativen waren eine Schande für meine Nase. Gekauft habe ich dann ein Parfum für meine Frau. Anstatt mir Proben für den Herrn mitzugeben, erhielt ich lauter Parfum-Proben von Damen-Düften. Cross-Selling funktioniert anders.
Veränderungen, sagen Sie, führen erstmal immer zu Problemen. Gibt es aus kommunikativer Sicht Tools die bei der Lösung helfen können?
PH: Verkaufen bedeutet kommunizieren. Wer kommunizieren kann, kann auch verkaufen. Wer jedoch nicht gut kommuniziert, kann auch nicht verkaufen. Und Verkauf findet nicht nur in den Parfümerien statt. Gerade Führungskräfte sollten ihre Verkaufsfähigkeit stärken. Denn auch Sie müssen permanent verkaufen: neue Strategien in die Umsetzung bringen, den Verkauf von Eigenmarken forcieren, Verhaltensänderungen einfordern oder außergewöhnliches Engagement fördern.
Das beste Tool ist, sich selbst und seine kommunikativen Fähigkeiten zu entwickeln. Schlagkraft in der Kommunikation können Sie auf zwei Ebenen trainieren. Zum einen durch die Worte, die Sie wählen. Bereits in der Bibel steht: „Am Anfang war das Wort“. Bildreiche, kraftvolle Sprache inspiriert Menschen.
Doch Inhalt ist leider nicht alles. Die Inszenierung überschreibt meist die Wirkung der Worte. Politiker können brillant darin sein, inhaltliche Leere meisterhaft zu inszenieren. Diese Wirkung wird beeinflusst durch unsere Körpersprache. Für viele Führungskräfte ist das „weicher Kram“, die sie meiden. Ein großer Fehler. Denn um Menschen zu inspirieren, zu führen, brauchen Sie Einfluss. Und der entsteht, indem Sie wissen, wie Sie sich wirkungsvoll verhalten.
Gibt es dabei Unterschiede zwischen kleinen und großen Unternehmen?
PH: Nein. Ausdrucksstarke Persönlichkeiten sind grundsätzlich hilfreich. In Führung und Verkauf. In großen und kleinen Unternehmen.
Sie erwähnten im Vortrag in diesem Zusammenhang Compliance und Commitment. Wie hängt beides zusammen?
PH: Um Veränderungen umzusetzen, wird in vielen Fällen Macht angewandt. Es werden Entscheidungen getroffen. Zu wenig kommuniziert. Und Regeln aufgesetzt. Das nennt man dann Compliance. „Die müssen das jetzt umsetzen.“ Druck führt jedoch zu Gegendruck. Entsprechend anstrengend ist dieser Weg.
Um echtes Engagement und Potenzial freizusetzen brauchen Sie Commitment. Herzblut. Passion. Das wecken Sie jedoch nicht mit Power Point-Folien. Sondern dazu brauchen Sie Führungspersönlichkeit.
Eine Herausforderung in Veränderungsprozessen ist es immer die Mitarbeiter mitzunehmen. Haben Sie einen Tipp, wie das am besten gelingt?
PH: Nomaden in der Wüste brauchen Orientierung. Der Horizont zeigt ihnen eine Richtung, in die sie aufbrechen. Heute sind wir moderne Nomaden. Damit wir erfolgreich unterwegs sind, brauchen wir einen klaren Horizont. Wo soll die Reise hingehen? Über Jahrtausende wurden Menschen durch Geschichten inspiriert. Also erzählen Sie eine spannende Geschichte: was für eine Reise steht uns bevor? Menschen wollen wissen, wofür sie arbeiten. Und da muss mehr kommen als nur „Umsatz steigern“ oder „EBIT erhöhen“.
Und wenn das mal nicht funktioniert?
PH: Dann wird es trocken. Langweilig. Am Ende entsteht Dienst nach Vorschrift. Und mit Sicherheit wird es einen Wettbewerber geben, der mit mehr Spirit unterwegs ist.
Die Parfümerie-Branche verkauft keine Massenware aber individuelle Produkte und Dienstleistungen Sie plädieren dafür noch eine Stufe drauf zu satteln. Wie könnte das aussehen?
PH: Produkte werden von allen möglichen Parfümerien verkauft. Um sich vom Wettbewerb abzuheben, können Sie darüber nachdenken, wie Sie den Parfüm-Einkauf zu einem Erlebnis machen. Beispiel Guiness. Wenn Sie die Brauerei in Dublin besuchen, durchlaufen Sie ein Erlebnis nach dem anderen. Am Ende zapfen Sie Ihr eigenes Guiness. Und trinken es über den Dächern der Stadt. So wird ein Bier zu einem unvergesslichen Erlebnis. Und lebt in Form von Geschichten zwischen den Menschen weiter.
Was raten Sie Parfümerien, die die neue Stufe der „Erlebnisse“ erreichen wollen?
PH: Da gibt es keine Regeln. Versetzen Sie sich einfach in Ihren Kunden. Phantasieren Sie. Bereiten Sie ihm ein unvergessliches Erlebnis. Überraschen Sie ihn.
Das gilt auch für die Lieferanten, oder?
PH: Wenn Business nur noch durch Kostendruck gestaltet wird, macht es vielen Menschen keinen Spaß. Mehr Umsatz und Gewinn entstehen, wenn Sie einen spürbaren Nutzen für Ihre Kunden stiften. Insofern können sich Lieferanten die gleiche Frage stellen: wie kann ich meine Vertriebspartner von uns begeistern? Solange es eindeutige Machtverhältnisse gibt, mag man das nicht brauchen. Doch nichts bleibt für immer. Und Überraschungen erleben wir in allen Branchen immer häufiger. Wenn sich der Wind dann einmal gedreht hat, ist es für kurzfristige Aktionen meist zu spät.
Zum Schluss des Interview mit Peter Holzer, was kann die ganze Branche, Hersteller wie Handel in Zukunft anders und besser machen?
PH: Ich empfehle drei Dinge:
- Zeit nehmen, um kunden-orientierte Strategien zu entwickeln.
- Umsetzungs-Konsequenz leben.
- Führungskräfte zu Führungspersönlichkeiten entwickeln.
Herr Holzer, vielen Dank für das Gespräch.
[Text: perfuemerienachrichten/Bild: BVPKW/Herrmann-Kümper]
Input-Virus im Management
Warum verlaufen so viele Veränderungen im Nirvana? Stillschweigend verschwinden sie einfach - und werden durch den Lärm der nächsten, neuen Veränderungswelle übertönt. Das Tagesgeschäft reicht eigentlich schon aus, um uns unglaublich beschäftigt zu halten. Die Veränderungen und Optimierungen tun dann ihr Übriges. Im Ergebnis erleben wir oft Überforderung oder sogar Erstarrung.
Warum verlaufen so viele Veränderungen im Nirvana? Stillschweigend verschwinden sie einfach - und werden durch den Lärm der nächsten, neuen Veränderungswelle übertönt. Das Tagesgeschäft reicht eigentlich schon aus, um uns unglaublich beschäftigt zu halten. Die Veränderungen und Optimierungen tun dann ihr Übriges. Im Ergebnis erleben wir oft Überforderung oder sogar Erstarrung.
Es gibt viele Gründe dafür. Einer davon ist der Input-Virus. Er sorgt dafür, dass wir viel zu schnell in das "Wie" springen. Also Lösungen entwickeln und umsetzen. Doch das "Wie" ist reiner Input. Die spannende Frage ist: Wozu? Welchen Output wollen wir eigentlich erreichen? Was genau ist das Ziel?
Erst wenn das scharf und präzise formuliert ist (= Output), macht es Sinn, über die Wege dorthin (= Input) nachzudenken. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Und einige Wege sind schlau, schnell oder günstig. Und andere sind schwer, teuer und völlig wirkungslos. Es gibt also immer eine Abkürzung.
Wir brauchen nur den Mut, einen Moment inne zu halten. Zuerst das "Was" genau klären. Und dann viele Alternativen für das "Wie" sammeln. Der Umweg des Nachdenkens zahlt sich später aus. Denn er wird zum Turbo in der Umsetzung des Vorhabens. Priorisieren Sie die Input-Alternativen nach Wirkungskraft, Kosten, Ressourcenverfügbarkeit etc. Und selektieren Sie Ihre Top 1 bis 3. Und nur die setzen Sie um. Dann wird der Weg zum Ziel immer noch anstrengend. Aber Sie haben nun eine deutliche höhere Chance, auch am Ziel anzukommen.
Ansprüche steigern und vom Mittelmaß absetzen
Diese Situation kennt jeder: Sie brauchen eine Information von einem Unternehmen. Bei Ihrer Nachfrage stoßen Sie jedoch auf völlig unmotivierte Mitarbeiter. Die machen sich nicht mal die Mühe, nachzusehen. Sondern erzählen Ihnen irgendwas vom Pferd. Wenn Sie Pech haben, auch noch in einem unfreundlichen Ton. Das ist leider keine Ausnahme. Doch wie können wir die Qualität steigern?
Diese Situation kennt jeder: Sie brauchen eine Information von einem Unternehmen. Bei Ihrer Nachfrage stoßen Sie jedoch auf völlig unmotivierte Mitarbeiter. Die machen sich nicht mal die Mühe, nachzusehen. Sondern erzählen Ihnen irgendwas. Das ist leider keine Ausnahme. Doch wie können wir die Qualität steigern?
Auch wenn Sie kein Tierhalter sind, haben Sie sicher schon Ähnliches erlebt: Unser Hund musste zum Tierarzt. Blutuntersuchung. Reine Vorsorge. Am Folgetag telefonierten wir mit der Praxis, um die Ergebnisse zu erfahren. Assistentin: „Das Labor konnte leider keine Analyse durchführen. Das Blut war geronnen.“ Auf die Frage, woran das liegt, kam: „Wahrscheinlich war es zu heiß draußen.“ Am Tag der Blutentnahme hat es bei 16 Grad geregnet...
Der Dame war es völlig egal, warum das Blut geronnen war. Sie bot uns einfach einen neuen Termin an. Und zwar am folgenden Dienstag um 16.00h. Der Hund muss zur Blutentnahme nüchtern sein. Also auch hier eine mittelschwere Katastrophe.
Anspruch
Qualität entsteht, wenn wir einen hohen Anspruch haben. Wenn wir uns hohe Ziele setzen. Wenn wir mit dem Status Quo nicht zufrieden sind und etwas noch besser machen wollen. Es gibt jedoch tagtäglich Situationen, in denen ich genau das Gegenteil erlebe. Menschen, denen die Qualität völlig egal ist.
Viele Ursachen
Vielleicht ist der Chef nicht motivierend. Mag sein, dass die ganze Firma nach dem Motto „ist mir doch egal“ arbeitet. Oder die Person hatte an dem Tag einfach nur schlechte Laune. Aber das sind alles keine Gründe dafür, schlechte Qualität abzuliefern.
Es ist natürlich bequem, sich in diesem Nest der guten Ausreden einzurichten. Gleichzeitig ist es jedoch auch eine Form der Selbstaufgabe. Man macht sich selbst zum Opfer der äußeren Umstände – und versumpft in der Trägheit des Mittelmaßes.
Es mag viele Gründe geben, weswegen gerade jetzt Spitzen-Qualität nicht abgeliefert werden konnte. Ganz unten im Fundament liegt jedoch die wahre Ursache: der Anspruch, den wir an uns selbst richten. Wie sehr wollen Sie selbst Spitzenleistung bringen? Und zwar unabhängig davon, was das Umfeld (Chefs, Kollegen, Kunden, Wettbewerber, Freunde, ...) von Ihnen erwartet bzw. selber vorlebt. Unabhängig davon, wie wir uns gerade fühlen oder was uns gerade (Schlechtes / Positives) widerfahren ist.
Qualität ist anstrengend
Der Weg aus dem Mittelmaß kostet seinen Preis: man muss sich anstrengen. Wir müssen Energie investieren, um etwas zu verbessern. Es ist wie beim Sport. Wenn ich die 1.000m noch schneller laufen will, muss ich noch härter trainieren. Wenn Maschinen die Arbeit verrichten, ist es einfacher. Man muss nur einmal den Prozess programmieren, und dann macht die Maschine stoisch immer wieder die selben Bewegungen. Exakt und akkurat.
Wenn Menschen die Arbeit verrichten, ist es schwieriger, ein bestimmtes Qualitäts-Level zu halten. Der Mensch ist nun mal ein Naturprodukt. Und das unterliegt – so steht es auf jeder Müslipackung – natürlichen Schwankungen.
Die Lösung
Entscheidend ist Ihre innere Haltung. Unterscheiden Sie zwischen Ihrer Position und Person.
Die Person sind Sie als Mensch. Also Ihre private Seite mit allen Emotionen, Hochs und Tiefs, die zum Menschsein dazugehören.
Ihre Position ist ihr professioneller Zustand. Eine Rolle, in die Sie hineinschlüpfen. Hier leben Sie das vor, was man von Ihnen als Profi erwartet.
Sollten Sie sich als Person gerade nicht gut fühlen, interessiert das Ihren Kunden nicht. Er erwartet von Ihnen Ihre Position. Also verhalten Sie sich so. Seien Sie professionell, freundlich, interessiert, fokussiert, ... – auch wenn Ihnen eigentlich nicht danach zumute ist. Sobald der Kunde weg ist, können Sie die „öffentliche Bühne“ wieder verlassen und in Ihre Person mit allen Hochs und Tiefs zurückkehren. Und natürlich auch Ihre Laune raushängen lassen.
Unter Boxern sagt man: „Wenn Du durch einen Schlag verletzt wurdest, zeig es mir nicht.“ Diese Haltung lässt sich auf gute Qualität übertragen: „Wenn Du schlecht drauf bist oder keine Lust hast, zeig es mir nicht.“
Leicht gesagt. Anspruchsvoll in der Umsetzung. Welchen Anspruch haben Sie? Welchen Anspruch hat Ihr Unternehmen? Wie sehen die Taten dazu aus?
In Krisen Verantwortung übernehmen
Wir leben in einer Welt, in der alles analysierbar und auf Knopfdruck lösbar scheint. Läuft es im Sport nicht erwartungsgemäß, erwarten wir durch einen Trainerwechsel sofortige Erfolge. Plagt uns eine Krankheit, erwarten wir von der Medizin eine Pille, die uns sofort wieder gesund macht. Läuft es im Job nicht rund, erwarten wir zwei, drei Handgriffe, damit Umsatz und Gewinn wieder positiv sind.
Wir leben in einer Welt, in der alles analysierbar und auf Knopfdruck lösbar scheint. Läuft es im Sport nicht erwartungsgemäß, erwarten wir durch einen Trainerwechsel sofortige Erfolge. Plagt uns eine Krankheit, erwarten wir von der Medizin eine Pille, die uns sofort wieder gesund macht. Läuft es im Job nicht rund, erwarten wir zwei, drei Handgriffe, damit Umsatz und Gewinn wieder positiv sind.
Wir leben im „Instant-Zeitalter“. Alles muss so schnell lösbar sein, wie die Zubereitung einer Instant-Tomatensuppe. Aber so einfach ist die Welt nunmal nicht.
Wahrheit ist eine Linie
Im Business sieht es ähnlich aus. Die Börse hat regelmäßig ihre Hoch- wie ihre Tiefzeiten. Unternehmen erleben bahnbrechende Erfolge — und stehen auf einmal kurz vor dem Abgrund. Manche bekommen wieder die Kurve (Apple), andere gehen unter (Polaroid) oder überleben nur durch den Verkauf (Nokia). Und auch die persönliche Karriere verläuft selten als ein gerader Weg bergauf. Manchmal erinnert sie eher an eine Achterbahnfahrt.
Wenn es nicht gut läuft, gibt es zwei Möglichkeiten:
Wahrheit 1: Man macht Druck und fordert den Erfolg ein. Alle Register der Macht werden gezogen. Man will keine Erklärungen und Ausreden hören, sondern Lösungen sehen. Zwei, drei Stellschrauben identifizieren, daran drehen und - zack - schon ist der Erfolg wieder da. Druck wird gleichgesetzt mit Geschwindigkeit.
Wahrheit 2: Man geht bedachter an die Sache ran. Heißt: hart in der Sache, fair zum Menschen. Es wird in Ruhe analysiert, was los ist. Es werden im Team mögliche Lösungen diskutiert. Und dann arbeitet man kontinuierlich an der Verbesserung und gibt dem Erfolg die nötige Zeit. Denn wenn es nicht rund läuft, stehen die beteiligten Personen sowieso schon unter Druck. Man muss ihnen ja nicht sagen, dass es gerade blöd läuft. Jeder weitere Druck sorgt eher für Denk- und Handlungsblockaden, anstatt das Schiff wieder auf Kurs zu bringen.
4 Schlüssel zum Erfolg
In solchen Krisen kommt es also entscheidend auf die Führung an. Und Führung bedeutet vor allem Klarheit. Dazu vier bewährte Stellschrauben für Ihren Erfolg.
- Wir brauchen ein klares Ziel - einen Horizont, der das Team anzieht und motiviert. Einen Horizont, der klar ist. Und den jeder versteht. Bereits hier scheitert es in vielen Teams. Es gibt entweder zu viele Ziele. Oder sie ändern sich andauernd. Oder es ist überhaupt nicht klar, was die Ziele sind. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass nur 15% der Mitarbeiter die Top-Prioritäten eines Unternehmens benennen können.
- Führung bedeutet auch gute Kommunikation. Ziele sollten demokratisch erarbeitet - und diktatorisch umgesetzt werden. Meistens sieht es jedoch anders aus.
Ziele werden von „oben“ diktatorisch festgelegt - und in der Umsetzung wird man auf einmal demokratisch. Das kennen wir alle aus dem Privaten: man entscheidet diktatorisch, dass im Januar wieder mit Sport angefangen wird. Mindestens 3x die Woche. In der Umsetzung wird man nach vier Wochen jedoch demokratisch: Heute Abend nicht, weil der Tag so anstrengend war. Am Wochenende nicht, weil das Wetterso schlecht ist oder wir lieber faul auf dem Sofa hängen.
- Damit wir motiviert sind, uns anzustrengen, brauchen wir ehrliches Feedback, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Meistens werden jedoch dazu die falschen Dinge gemessen. Was nutzt es, den Umsatz zu messen? Das Vertriebsteam weiß dann am Jahresende, ob es sein Ziel erreicht hat oder nicht. Viel schlauer ist, die Aktivitäten zu messen, die uns im Jahresverlaufzum Ziel führen. Also zum Beispiel die Anzahl von Kundengesprächen pro Woche. Was nutzt es, Ihr Gewicht zu messen, wenn Sie abnehmenwollen? Dann wissen Sie am Jahresende, wo Sie stehen. Schlauer ist, die Anzahl Ihrer sportlichen Trainings pro Wocheoder die täglichgegessenen Kalorienzu messen.
- Der entschiedenste Faktor ist jedoch: Am Ball bleiben. Sie kennen das: Ihr Kind hatte in Englisch eine 5 auf dem Zeugnis. Das soll besser werden. Sie vereinbaren, jeden Samstag mit Ihrem Sohn Vokabeln zu üben. Die ersten vier Wochen laufen super. Dann sind Sie an zwei Samstagen verhindert, weil Sie zum Beispiel im Stadion mit Ihrem Verein fiebern. Abends fragen Sie, ob er Vokabeln gelernt hat. Und die Antwort ist: „Ich dachte, wir machen das nicht mehr…“
Wenn Sie Ihr Ziel klar haben, es im Team kommuniziert ist und Sie die Messkritieren festgelegt haben, brauchen Sie einen regelmäßigen Follow-Up. Treffen Sie sich jede Woche für 20 Minuten. Besprechen Sie, was die Aktivitäten der letzten Woche waren - wie erfolgreich sie umgesetzt wurden - und was die Aktivitäten für die kommende Woche sind. Bleiben Sie am Ball. Fassen Sie nach. So bekommen Sie die PS auf die Straße. Und bringen das Schiff - Schritt für Schritt - wieder auf Erfolgskurs.
Der Fischstinkt immer vom Kopf. Also seien Sie ein gutes Vorbild. Sorgen Sie für Klarheit. Damit der Fisch erst gar nicht zu stinken anfängt.
Spielregeln in Unternehmen, die wohl keiner mag
Unternehmen sind ein ganz spezieller "Zirkus". Und dieser Zirkus läuft nach bestimmten Spielregeln. Diese Regeln muss man nicht mögen. Ich selber finde Sie abscheulich. Doch wenn Sie bei diesem Spiel nicht untergehen wollen, sollten Sie diese Regeln besser kennen — auch wenn Sie Ihnen ebenfalls nicht gefallen.
SPIELREGELN IN UNTERNEHMEN, DIE WOHL KEINER MAG
Unternehmen sind ein ganz spezieller "Zirkus". Und dieser Zirkus läuft nach bestimmten Spielregeln. Diese Regeln muss man nicht mögen. Ich selber finde Sie abscheulich. Doch wenn Sie bei diesem Spiel nicht untergehen wollen, sollten Sie diese Regeln besser kennen — auch wenn Sie Ihnen ebenfalls nicht gefallen.
Schuldige suchen
Wenn es mal nicht so läuft wie geplant, beginnt die Suche nach einem Schuldigen meist sehr zügig. Nehmen Sie sich folgenden Grundsatz zu Herzen: Lassen Sie niemals einen Schatten der Schuld auf Ihren Namen ziehen! Denn ist Ihr Name einmal eingefärbt, so wird Ihnen dieser zweifelhafte Ruf immer vorauseilen. Ob zu Recht oder Unrecht spielt dabei keine Rolle.
Wenn es also anfängt schief zu laufen, sehen Sie zu, dass Sie schadlos aus der Affäre raus kommen. Denn das werden alle anderen um Sie herum ebenso versuchen. Dazu drei Möglichkeiten:
Wenn der Schuldige noch nicht klar ist, suchen Sie nach einer Ursache, die außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereiches liegt. Schieben Sie die Verantwortung möglichst weit von sich weg. Doch seien Sie achtsam: wenn Sie lediglich leere Worte senden, über die Situation jammern und die Schuld auf andere schieben wird Ihnen das schnell zum Verhängnis. Sorgen Sie stattdessen dafür, dass Sie mit der heiklen Situation gar nicht erst in Verbindung gebracht werden.
Falls die Situation eindeutig in Ihren Verantwortungsbereich fällt, brauchen Sie eine andere Strategie. Sichern Sie sich ab, indem Sie nun möglichst viele andere Personen an den weiteren Schritten beteiligen. Am besten treffen Sie die Schlüssel-Entscheidungen in einem Komitee. Dann können Sie sich im Namens-Wald der anderen hervorragend verstecken.
Die schlauestes Strategie: Sie sehen das mögliche Übel bereits am Horizont, bevor es passiert. Dann haben Sie im Vorfeld ausreichend Zeit, andere Personen in Stellung zu bringen. Kommt es dann zum Unglück, betonen Sie die Mitwirkung dieser Personen – so fällt denen dann die Schuld in die Schuhe. Sollte sich das Blatt zum Guten wenden, können Sie sich selbst in Szene setzen und die Lorbeeren einstreichen.
Pyramiden bauen
Moses schreibt in der Bibelvom Bau der Pyramiden. Der Pharao fordert eine bestimmte Produktionsmenge an Ziegeln pro Tag. Doch es gibt zu wenig Stroh, um den Lehm für die Ziegel zu binden. Moses beklagt sich beim Pharao. Doch der erwidert: „Die Produktionsmenge bleibt. Dann müssen sich die Arbeiter eben überlegen, wo sie mehr Stroh herbekommen.“ Gesagt – getan. Die Arbeiter nehmen alles, was irgendwie tauglich ist, um etwas zu produzieren, was zumindest optisch einem Ziegel entspricht. Qualitativ waren die Ziegel jedoch Schrott.
Im Berufsleben geraten wir immer wieder in vergleichbare Situationen: es werden Ziele eingefordert, die mit den bestehenden Ressourcen nicht zu erreichen sind. In Diskussionen hören wir dann als Antwort: „Hören Sie auf zu jammern. Sorgen Sie lieber dafür, dass das Produkt rechtzeitig auf den Markt kommt.“
Jeder erfolgsorientierte Mensch spielt, um das Spiel zu gewinnen – egal wie groß die Aussichten auf Erfolg sind. Das ist auf der einen Seite gut. Auf der anderen Seite macht es uns auch blind, vernünftige Lösungen zu finden.
Im Beruf sind Ressourcen meist begrenzt. Nicht immer verfügen wir über alle Spezialisten, Erfahrungen oder ausreichend Zeit oder Geld, um das Projekt wie geplant umzusetzen. Machen Sie einfach aus dem, was Ihnen zur Verfügung gestellt wird, das Beste. Und wenn das Ergebnis daneben geht, ärgern Sie sich nicht zu sehr. Denn wenn jemand will, dass Sie ihm Pyramiden bauen, muss er Ihnen auch die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen.
Hören, was um Sie herum passiert
Doch der Feind ist nicht immer nur um uns herum. Der größte Feind wohnt wohl ins uns selber: unsere Selbstgefälligkeit. Wenn wir ein Projekt zum erfolgreichen Ende geführt haben, ist es nur menschlich, dass wir die Füße hochlegen und uns in der Erfolgs-Sonne ausruhen. Doch dazu haben Sie keine Zeit. Seien Sie auf der Hut – besonders dann, wenn alles glatt zu laufen scheint.
Denn der größte Feind für unsere Souveränität sind Überraschungen. Und die lauern bereits um die nächste Ecke. Und wenn das Unerwartete eintritt, fallen wir schnell vom Himmel in die Hölle. Denken Sie daran: die Bastarde sind Ihnen immer auf den Fersen, um Sie zu kriegen!
Sorgen Sie also dafür, dass Sie sich ein Netzwerk aufbauen. Schlüsselpersonen, die Sie auf dem Laufenden halten, was im Unternehmen passiert. Ihre Spione. Ihr Frühwarnsystem. Das hat mehrere Vorteile:
Sie hören rechtzeitig von sich aufbauenden Gefahren, bevor sie zur Bedrohung für Sie werden.
Sie sind informiert, wer Freund und wer Feind für Sie ist.
Sie können Ihre Kontakte gezielt nutzen, um Informationen zu verbreiten.
Denken Sie daran: je mehr Sie vorhersehen, desto seltener sind Sie überrascht. Es braucht also kein Universitäts-Diplom, um zu wissen, dass sich einige beim ersten Misserfolg von Jogi Löw förmlich das Maul zerreißen.
Denken Sie an sich
Diese Spielregeln mögen Ihnen vielleicht nicht gefallen. Aber so läuft nun mal das Spiel. Entweder nehmen Sie sich diese Regeln zu Herzen. Oder Sie versuchen sie zu verändern (viel Erfolg!).
Teil des Spiels ist auch: Sie schulden nur sich selbst und Ihrer Familie Loyalität! Beherzigen Sie dies – und so manche Entscheidung wird Ihnen im täglichen Überlebenskampf leichter fallen. Bedenken Sie jedoch, dass Sie diese Einstellung am besten für sich behalten – und nach außen das Gegenteil leben.
WORUM ES GEHT
Lassen Sie uns das Stärkste unternehmen, was uns möglich ist: Gegenwart machen. Um beruflich wie privat wirkungsvoll zu sein und ein erfülltes Leben zu führen. Im Blog finden Sie dazu geistige Reibungsfläche. Viel Freude beim Lesen.
THEMEN
BÜCHER
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