HOLZERS HORIZONTE

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Change-Management: Endlich wirkungsvoll umsetzen

VIDEO - Viele sehnen sich danach, mal wieder Ruhe ins Unternehmen zu bekommen. Das können Sie vergessen. Denn Veränderungen sind das neue Tagesgeschäft. Doch viele Vorhaben scheitern: Laut Plan soll eine Rakete starten. Doch in der Realität können viele froh sein, wenn sie überhaupt einen Papierflieger zum Fliegen bringen. Wie es besser geht, erfahren Sie im Video.

Viele sehnen sich danach, mal wieder Ruhe ins Unternehmen zu bekommen. Das können Sie vergessen. Denn Veränderungen managen ist das neue Tagesgeschäft. Doch viele Vorhaben scheitern daran, dass die Beteiligten sich viel zu viel vornehmen. Laut Plan soll eine Rakete starten. Doch in der Realität können viele froh sein, wenn sie überhaupt einen Papierflieger zum Fliegen bringen.

Im neuen Video aus meiner YouTube-Serie #CappuccinoFriday spreche ich über eine Geschwindigkeit, die zwar nicht sexy klingt, aber deutlich erfolgsversprechender ist.

Weitere Episoden finden Sie auf meinem YouTube-Kanal — oder wenn Sie unter den Schlagwörtern rechts am Bildschirm „Video“ auswählen.

Und wenn Sie ein Veränderungsvorhaben in Ihrem Unternehmen haben, mit dem es nicht wie gewünscht läuft, lassen Sie uns gerne sprechen.

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Gegenwart machen

Wir Menschen sind in zwei Dingen gut, die leider völlig irrelevant sind: wir beklagen oder beweihräuchern die Vergangenheit — und wir erträumen oder befürchten die Zukunft. Doch weder im Gestern noch im Morgen können wir etwas verändern. Der Schlüssel zum Erfolg ist viel einfacher Ich nenne das: Gegenwart machen!

Gegenwart machen

In zwei Dingen sind wir Menschen richtig gut:

  • beklagen oder beweihräuchern der Vergangenheit —

  • sowie das Träumen von der Zukunft.

Doch weder im Gestern noch im Morgen können wir etwas verändern. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nur im Hier und Jetzt. Ich nenne das: Gegenwart machen!

Zum Glück bin ich auch nur ein Mensch. Denn ich tappe ebenfalls häufig in die Falle, gedanklich in der Vergangenheit oder Zukunft zu hängen.

Meine Frau ist für mich die beste Gegenwart-Macherin

Meine Frau ist für mich die beste Gegenwart-Macherin

Vor ein paar Wochen gingen meine Frau und ich mit unserem Hund spazieren.

Ich erzähle ihr von meinem Tag und was ich dieses Jahr noch alles vorhabe. Geduldig hört sie mir zu. Doch plötzlich reißt sie mich aus diesem Kopfkino:

„Riech mal hier: die Rosen!“

Zack! Sie hat Gegenwart gemacht. Mich aus den abstrakten Vorstellungen von Vergangenheit und Zukunft wieder ins Hier und Jetzt geholt. Richtig so!

Denn die Gegenwart ist der einzige Augenblick, in dem wir mit voller Kraft leben und wirken können.

Vergessen Sie Ihre schlauen Pläne

In den Unternehmen entwickeln die Top-Manager Strategien und Pläne für eine rosige Zukunft. Mal mehr, mal weniger ist den Damen und Herren „dort oben“ bewusst, dass die ersten bedrohlichen Gefahren darauf lauern, den gewohnten Erfolg der Vergangenheit zu gefährden. Es gibt also Handlungsbedarf!

Letztes Jahr moderierte ich ein Führungsteam aus einem großen Konzern. Eine Managerin klagte: „Derzeit wird unser Unternehmen umstrukturiert. In zwei Wochen sollen wir auf neuen Positionen arbeiten. Doch wir haben immer noch keine Ahnung, wo die Reise hingehen soll. Geschweige denn, was mit unseren Mitarbeitern passiert.“

„Das klingt nicht nach Klarheit,“ antworte ich ihr und will wissen: „Wer kann denn entscheiden, dass wir für mehr Klarheit bei Ihnen und in der Mannschaft sorgen?“

„Zuerst habe ich mit meinem Chef gesprochen. Der hat jedoch nur abgewinkt und gesagt: Keine Zeit! Mittlerweile war ich auch bei meinem Chef-Chef. Doch der ist ausgewichen, dass das alles kompliziert sei, die Pläne noch in den Lenkungsausschüssen abgestimmt werden und bla bla bla.“

Bei all dem Tüfteln an den schlauen Plänen vergessen wir schnell, dass wir es mit Menschen zu tun haben. Und Menschen sind emotionale Wesen, deren Stimmung biologischen Schwankungen unterliegt.

Wenn Menschen etwas mit Herzblut und Power auf den Weg bringen sollen, brauchen sie Klarheit. Und zwar im Hier und Jetzt. Ansonsten entstehen nur unnötige, emotionale Schwelbrände, die unglaublich viel Energie verschwenden. Und niemandem helfen — schon gar nicht Ihren Kunden.

So geht Gegenwart machen

Dabei ist es ganz einfach, wenn Sie Menschen führen wollen. Denn damit Sie erfolgreich Gegenwart machen, brauchen Sie nur drei Prinzipien beherzigen:

Am wichtigsten: Ihr Horizont.
Wo wollen Sie eigentlich hin?

Danach: Diagnose.
Wahrnehmen, was aktuell ist.

Und dann: Aufbruch!
Wahrmachen, was jetzt sein soll!

Um wahrzunehmen, was ist, hat es sich bewährt, wenn Sie so etwas wie Empathie drauf haben. Also sprechen Sie mit den Menschen Stellen Sie Fragen. Interessieren Sie sich. Hören Sie wirklich zu.

Ein echter Anführer zeigt Gesicht. Ist sichtbar. Steht Rede und Antwort. Besonders dann, wenn es turbulent zugeht. Und erst recht, wenn viel für die Beteiligten auf dem Spiel steht. Denken Sie daran: Sie führen keine Zahlen, sondern Menschen!

Mein Motto: Gegenwart machen! Für und mit den Menschen.

Mein Motto: Gegenwart machen! Für und mit den Menschen.

Und wenn Sie ein Bild der aktuellen Lage haben, wissen Sie auch, wo es klemmt und hakt. Jetzt heißt es: wahrmachen, was jetzt sein soll. Was ist ein konkreter Schritt, den Sie jetzt gehen können, um Ihrem Horizont ein Stück näher zu kommen? Was müssen Sie heute machen, um vorwärts zu kommen?

Das nenne ich: Gegenwart machen!

Horizont für alle Lebensbereiche

Diese Grundhaltung gilt übrigens für alle Lebensbereiche.

Was ist Ihr Thema am Horizont, das Sie gerne anpacken wollen?

In meinem Horizont stehen viele Fixsterne und Wegmarken. Eines davon: Buch über Führung schreiben. Im Jahr 2019 habe ich mich entschieden, aus diesem Wunsch Wirklichkeit zu machen. Also ist meine Richtung für dieses Jahr klar. Neben meinem Tagesgeschäft ist dieses Thema das einzige, was ich an großer Veränderung auf den Weg bringe. Denn ich will mich nicht verzetteln, sondern erfolgreich sein.

Und so sehe ich nun zu, dass ich jeden Tag Gegenwart mache. Heißt: einen Schritt gehen, um das Buch ein bisschen mehr Realität werden zu lassen.

Manchmal ist der Schritt nur eine gute Geschichte, die ich in einem Projekt aufschnappe. Manchmal ist es eine Grobgliederung für ein Kapitel. Und dann gibt es zum Glück auch die Tage, an denen ich schreibe und gefühlt „richtig“ Strecke mache.

Und dann geschieht das Wunder. Wenn Sie Ihren Horizont kennen und täglich Gegenwart in diese Richtung machen, dann kommen Sie irgendwann auch an.

Aufbruch: laufen Sie los!

Vergessen Sie also Ihre ausgeklügelten Pläne und schön designten Präsentationen.

Und hören Sie vor allen Dingen auf, sich selbst und andere mit faulen Ausreden anzulügen: „Das mache ich morgen. Oder: wenn das Projekt fertig ist, wenn die Kinder größer sind, wenn ich in Rente gehe.“ Verschieben Sie Ihre wichtigen Themen nicht auf Morgen! Denn Sie wissen doch gar nicht, ob Sie dort überhaupt ankommen.

Seien Sie auch nicht zu anspruchsvoll. Sammeln Sie gerne alles, was alles in Ihren Horizont gehört. Machen Sie Ihren Horizont bunt, vielfältig. Produzieren Sie Wünsche, Träume, Vorhaben im Überfluss. Und dann entscheiden Sie sich für nur ein Reiseziel, das Sie jetzt konkret in den Fokus nehmen. Die anderen sind ja nicht weg. Sie warten in Ihrem Horizont darauf, dass Sie sie später in Angriff nehmen - oder auch nicht. Das müssen Sie heute zum Glück nicht entscheiden.

Entscheiden müssen Sie jetzt nur, wie es mit diesem einen Reiseziel weitergeht:

Nehmen Sie jetzt wahr, was aktuell ist.

Und machen Sie dann wahr, was heute sein soll!

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Gegenwart machen!


Dies ist ein Video aus meiner Serie #CappuccinoFriday. Weitere Videos finden Sie auf meinem YouTube-Kanal.

Auf Ihre Meinungen bin ich gespannt. Schreiben Sie mir gerne. Und wenn Ihnen der Artikel gefallen hat: teilen erlaubt :-)

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Wer Sicherheit will, muss etwas wagen

Wie sehr haben Sie sich bereits an das moderne Leben gewöhnt? Mobiles Arbeiten statt fester Arbeitsplatz, Netflix statt Videothek, Google statt Bibliothek und Tinder statt Gespräch an der Bar. Die Welt scheint uns zu Füßen zu liegen. Doch die Gefahr des modernen Lebens ist, dass wir so sehr darauf spezialisiert sind, dass wir den Anschluss an den Fortschritt verpassen.

Wie sehr haben Sie sich bereits an das moderne Leben gewöhnt? Mobiles Arbeiten statt fester Arbeitsplatz, Netflix statt Videothek, Google statt Bibliothek und Tinder statt Gespräch an der Bar. Die Welt scheint uns zu Füßen zu liegen. Doch die Gefahr des modernen Lebens ist, dass wir so sehr darauf spezialisiert sind, dass wir den Anschluss an den Fortschritt verpassen.

Dieses Jahr mache ich keinen wirklichen Sommerurlaub, da ich meine Sommerpause nutze, um mein zweites Buch zu Ende zu schreiben. Wir sind nur ein paar Tage mit Freunden an die luxemburgische Grenze gefahren, um ein paar Tage auszuspannen. Das alte Haus, in dem wir übernachten, sollte ein guter Lehrmeister für mich werden.

Die Illusion von Geschwindigkeit

Abends kommen wir an. Das Gepäck ist auf die Zimmer gebracht. Auf dem Herd köcheln bereits die Nudeln. Und ich will noch schnell in die Dusche springen, bevor wir essen. Unsere Freundin kommentiert das mit einem Grinsen: „Schnell ist hier nicht“. 

Ich laufe die Treppe hoch und als ich im Bad angekommen bin, verstand ich, was sie damit meint: es gibt kein fließend warmes Wasser im Haus. Wenn Sie warm duschen wollen, müssen Sie erstmal einen Ölofen anwerfen — und warten.

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Warmwasser in der Küche? Gibt es. Doch auch hier bekomme ich eine Lektion im Entschleunigen. Denn erst muss ich kaltes Wasser in einen Boiler laufen lassen - und dann erhitzen. Das Prozedere dauert gut 10 Minuten. Also heißt es ebenfalls: warten.

Am nächsten Morgen bin ich der erste, der wach ist. Während ich darauf warte, dass das Wasser für den Kaffee kocht, setze ich mich auf die Terrasse und will schnell die Nachrichten auf Spiegel Online lesen. Doch ich bekomme nur ein drehendes Ladesymbol zu sehen. Der Grund: kein 3G, geschweige denn LTE. Also heißt es auch hier: warten. Und so blieb mir nur, das Handy zur Seite zu legen und dem Morgenkonzert der Vögel zu lauschen bis der Kaffee endlich fertig ist.

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Nichts ist selbstverständlich

Mir wurde in diesen Tagen bewusst, wie sehr ich mich an die Normalität des modernen High-Tech-Lebens gewöhnt habe. Ich erwarte einfach, dass warmes Wasser aus dem Hahn kommt, wenn ich ihn aufdrehe. Ich erwarte, dass es überall schnelles Internet gibt. Oder allgemein formuliert: Ich erwarte, dass Ergebnisse sofort verfügbar sind.

In den Unternehmen haben sich die Menschen ebenfalls an das moderne Leben im Geschwindigkeitsrausch gewöhnt. Erfolg ist kein Ziel, sondern eine Selbstverständlichkeit. Der Umsatz muss steigen. Der Gewinn sowieso. Veränderungen werden einmal erklärt — und dann muss es laufen. Neue Geschäftsmodelle bekommen 10 Monate, um sich zu beweisen.

Doch auch die Angestellten laufen verblendet und verwöhnt durch den Alltag: Dreizehn Monatsgehälter. Firmenwagen. 30 Tage Urlaub. Ausreichend Feiertage obendrauf. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.

Privat geht das Konzert der Erwartungshaltungen weiter: Supermärkte, in denen wir kaufen, was wir wollen. Und wenn die Geschäfte mal geschlossen oder etwas nicht vorrätig haben, bestellen wir einfach per Smartphone. Dank Express-Lieferung halten wir das Ergebnis noch am selben Tag, spätestens aber am Folgetag in den Händen. Ob Lebensmittel, Blockbuster-Film oder Lebens(abschnitts)partner — alles ist nur einen Wisch entfernt.

Doch all das ist alles — nur nicht selbstverständlich. Die ersten erfolgsverwöhnten Unternehmen erleben bereits, was es heißt, wenn die Wachstumskurve ihrer Branche plötzlich nicht mehr nach oben zeigt, sondern nach unten stürzt. Pervers ist, dass es einige Manager gibt, die selbst dieses Taumeln noch als „negatives Wachstum“ bezeichnen.

Die warnenden Veränderungen der heutigen Zeit sind sicherlich nur Vorboten, die wir aus Bequemlichkeit mehr oder weniger ignorieren. In unserem Wachstumsrausch machen wir lieber ungehemmt weiter und vergewaltigen den Planeten. Der Preis dafür ist noch nicht fällig. Die Zeche werden wir später bezahlen müssen. Dann, wenn wir die Auswirkungen noch häufiger und vor allem noch unangenehmer zu spüren bekommen. Spätestens wenn die Klimakrise uns mit voller Gewalt am Hals packt und zudrückt, werden wir lernen, dass das moderne Leben alles ist — nur nicht selbstverständlich.

Es wird niemals ruhig

Doch warum sind die Zeiten so turbulent und ungewiss? Verlassen wir mal die Turbulenzen unseres Alltags und schauen wir von weiter oben auf das bunte Treiben. Warum gibt es eigentlich die ganzen Veränderungen? Wo kommen Sie her? 

Dahinter steckt ein unsichtbarer Treiber: die Evolution. Sie wirkt wie eine unsichtbare Hand. Die dadurch verursachten Veränderungen sind also nichts anderes als sichtbar gewordene Evolution. Sie arbeitet mit voller Kraft — und wir Menschen sind nur kleine Spielfiguren auf dem Spielbrett namens Leben.

Die Evolution können wir nicht stoppen. Genauso wenig wie Veränderungen. Im Gegenteil: Veränderungen sind elementarer Bestandteil des Lebens. Selbst wenn Sie hoffen, dass alles so bleibt wie es ist, wird sich irgendwann irgendwo irgendetwas „von alleine“ verändern.

Im Unternehmen bekommen Sie auf einmal Lieferprobleme. Ihr Wettbewerb nutzt diese Chance, und bietet Ihren Kunden nicht einfach nur Ware an — sondern er senkt auch noch drastisch die Preise, um die Gunst der Stunde zu nutzen und Sie durch aggressives Abwerben von Kunden in den Ruin zu stoßen. Derweil verlieren Sie auf einmal wichtige Schlüsselpersonen Ihres Teams, weil die Personen in eine andere Stadt umziehen, abgeworben oder schwanger werden.

Wenigstens Zuhause lief es bis jetzt ganz gut. Bis auf einmal der blaube Brief des Sohnes auf dem Esstisch auf Sie wartet. Oder Ihr Lebenspartner neue Inspiration in einer Affäre sucht. Oder Sie bis jetzt gesund und munter waren, aber auf einmal doch einen Arzt aufsuchen müssen, weil plötzlich unangenehme Symptome aufgetreten sind.

Probleme sind der beste Lebensbeweis

Veränderungen führen also zu Problemen. Vielleicht ist nicht jedes Problem so dramatisch, dass Sie es als „Problem“ bezeichnen würden. Denn die meisten Menschen sehen ein Problem als etwas Gravierendes, und vor allem Negatives. Aber wenn wir uns darauf einigen, dass ein Problem nichts anderes als eine Aufgabe oder Herausforderung ist, können wir vereinfacht sagen: Veränderungen führen zu Problemen. Und was machen Sie mit einem Problem? Richtig: lösen!

Ihre Aufgabe — egal ob beruflich oder privat — ist es, für gute Lösungen zu sorgen.

Der Kreislauf des Lebens

Der Kreislauf des Lebens

Und wenn Sie eine Lösung umsetzen, was haben Sie dann? Eine neue Veränderung. Und damit schließt sich der Kreislauf des Lebens.

Der Motor des Lebens, die Evolution, treibt die Veränderungen weiter an. Wir Menschen unterstützen sie dabei, indem wir zusätzlich auch noch selber weitere Veränderungen anstoßen. Die Veränderungen werden also häufiger und schneller in unser Leben treten. In der Folge haben wir auch mehr Probleme.

Probleme sind also der Beweis dafür, dass Ihr Unternehmen noch nicht insolvent ist — und Sie als Mensch noch nicht gestorben sind. Die Fähigkeit, in diesen bewegten Zeiten für gute Lösungen zu sorgen, halte ich für eine Schlüsselfähigkeit. Wenn Sie also heute und in Zukunft einen sicheren Arbeitsplatz haben wollen, sollten Sie in der Lage sein, Menschen zu guten Lösungen zu führen.

Veränderung führt zu Sicherheit

Das blöde an dem Kreislauf Veränderungen > Probleme > Lösungen ist, dass die Zukunft eben nicht vorhersehbar ist, sondern ungewiss. Und Ungewissheit gefällt den meisten Menschen nicht. Denn sie löst ein Gefühl der Unsicherheit aus. 

Doch es gibt einen Ausweg: Folgen Sie Ihrer Neugier. Wenn Sie unzufrieden sind mit dem Status Quo, wird Ihre Neugier Ihnen den Weg aufzeigen, wie Sie die Situation verbessern können. Sie haben eine gewisse Vorstellung, wie die Situation komfortabler oder sicherer für Sie sein könnte. Doch diese Sicherheit hat einen Preis: Sie müssen das Risiko eingehen und etwas Neues wagen.

Brechen Sie aus dem bekannten Status Quo aus und werden Sie selber zum Treiber der Veränderung. Als Unternehmen sorgen Sie dafür, dass neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden. Als Angestellter besuchen Sie Fortbildungen, um neue Fähigkeiten zu erlernen. Für alle Menschen gilt: Klammern Sie sich nicht am Bekannten fest, sondern bleiben Sie in Bewegung. Denn Ihre Bewegung bedeutet, dass Sie sich den veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Und wer sich am besten anpassen (verändern) kann, wird die besten Überlebenschancen haben.

Formen Sie die Welt

Wer jedoch verharrt. Zögert. Den Kopf in den Sand steckt. Oder die Augen verschließt. In der Hoffnung, es wird schon alles von alleine irgendwie gut gehen... Der wird zur Beute der Veränderung. Ob die Evolution dann nur mit Ihnen spielt und Sie überleben. Oder ob Sie vom Wandel gefressen werden, wird sich dann zeigen. Ich würde mich jedoch nicht darauf verlassen, dass andere oder die äußeren Umstände es schon für Sie richten werden.

Folgen Sie lieber Ihrer Neugier und akzeptieren Sie, dass die Situation morgen garantiert anders sein wird als heute. Der Wandel ist scharf, schnell und unerbittlich. Die Vergangenheit ist vorbei und wird so nie wieder kommen. Das macht auch nichts. Ihre Fähigkeit, sich selbst und Ihre Umwelt zu verändern, ist Ihre stärkste Waffe im Kampf gegen die Ungewissheit. Denn wenn Sie sich permanent verändern, können Sie eine Zukunft gestalten, in der Sie auch morgen gerne und gut leben wollen.

Wo wollen Sie hin? Brechen Sie auf!

Eines noch...
Das Stärkste,
was Sie tun können, ist:
Gegenwart machen!
Für und mit den Menschen.


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Erfolgreich arbeiten - Vergessen Sie Vision, Purpose und Sinn

VIDEO - Vision, Purpose oder Sinn stehen bei Führungskräften hoch im Kurs. Doch das lenkt davon ab, worum es bei Arbeit im Kern eigentlich geht. Und einige nutzen den "Purpose" vielleicht sogar, um den unangenehmen Seiten der Arbeit auszuweichen. Gefährlich! Drei Ideen, worauf Sie achten sollten, im neuen CappuccinoFriday.

Im heutigen Blog veröffentliche ich eine neue Episode aus meinem Video-Format #CappuccinoFriday. Ich wünsche Ihnen gute Inspiration. Schreiben Sie mir gerne Ihre Meinung oder kommentieren Sie am Ende der Seite.

Aktuell stehen die Themen Vision, Purpose oder Sinn bei Führungskräften hoch im Kurs. Doch das lenkt davon ab, worum es bei Arbeit im Kern eigentlich geht. Und einige nutzen den "Purpose" vielleicht sogar, um den unangenehmen Seiten der Arbeit auszuweichen. Gefährlich!

In meinem neuen CappuccinoFriday erfahren Sie meine 3 Aspekte, worum es bei Arbeit wirklich geht. Diese drei sind Pflicht. Purpose & Co. können Sie dann gerne als Kür draufsetzen.

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Skalieren ist langweilig

Was nicht wächst, stirbt. Geschäftsmodelle müssen weltweit innerhalb von 100 Tagen skalierbar sein, um Milliarden-Phantasien bei den Investoren zu wecken. Auf den Social Media-Plattformen werden wie wild Follower und Likes gesammelt – und wenn es nicht reicht, einfach gekauft. Und selbst unsere privaten Beziehungen scheinen im Zeitalter von Facebook, Tinder & Co. eher einem Wühltisch im Kaufhaus zu gleichen: was nicht mehr gefällt, wird einfach weggeworfen und durch Neues ersetzt. Doch diese Gier nach Masse macht unsere Welt grau und langweilig.

Was nicht wächst, stirbt. Wir leben in einer Zeit des Hyper-Wachstums. Geschäftsmodelle müssen weltweit innerhalb von 100 Tagen skalierbar sein, um Milliarden-Phantasien bei den Investoren zu wecken. Auf den Social Media-Plattformen werden wie wild Follower und Likes gesammelt – und wenn es nicht reicht, einfach gekauft. Und selbst unsere privaten Beziehungen scheinen im Zeitalter von Facebook, Tinder & Co. eher einem Wühltisch im Kaufhaus zu gleichen: was nicht mehr gefällt, wird einfach weggeworfen und durch Neues ersetzt. Doch diese Gier nach Masse macht unsere Welt grau und langweilig.

Der Turbokapitalismus mit seiner blinden Wachstumswut braucht schnelle Resultate. Dazu werden immer wieder neue Methoden entwickelt, um seine (unsere) Gier zu befriedigen. Moderne Marketing- und Positionierungs-Gurus empfehlen, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. So wird überlegt, was der Kunde will – und wie man das schnellstmöglich skalieren kann. Daraus werden dann die neuen Angebote entwickelt. Heraus kommt: Mainstream. Auf Deutsch: Einheitsbrei.

Als ich vor vielen Jahren das erste Mal in Breslau war, hatte die Stadt ihren eigenen Charakter. Dann strömte die Modernisierung durch die Straßen und machte Breslau „normal“. Per „Copy & Paste“ pflasterten westliche Ketten die Stadt mit ihren Filialen zu. IKEA, Rossmann, Carrefour & Co. prägen heute das Stadtbild. Die Galeria Dominikanska ist eines der ersten Shoppingcenter in Breslau gewesen. Betreiber ist die Firma ECE. Sie betreibt auch Shopping-Center in Deutschland. Und so erinnert mich die Galeria Dominikanska an das Rhein-Center in Köln. Nicht nur die Geschäfte sind die gleichen. Selbst die Schilder sehen gleich aus. Nur die Sprache ist noch originell ...

Der Einheitsbrei begegnet mir auch in der Automobilbranche: der BMW X4 sieht von hinten aus wie der Mercedes GLC. Wo bleibt der Mut, Andersartigkeit zu wagen?

Schauen wir noch in ein paar Social Media Profile, dann wütet auch hier der Mainstream: alle scheinen hübsch, erfolgreich und glücklich zu sein. Merkwürdig, dass die Statistik in der Realität so viele Fälle von Fettleibigkeit, Burn-Out und Scheidungen meldet.

Mainstream ist flüchtig

Doch warum wollen wir überhaupt skalieren und in der Folge Mainstream verbreiten? Mindestens zwei Treiber machen uns zu Getriebenen.

Zum einen: die Gier. Möglichst schnell, möglichst viel verdienen. Einst wurden die Private Equity Fonds als „Heuschrecken“ bezeichnet. Dabei passt diese Bezeichnung sicherlich auch noch auf zahlreiche weitere Branchen, Unternehmen und sicherlich auch einzelne Menschen.

Zum anderen: die Angst. In unserer westlichen Welt sind die Märkte gesättigt. Wer wachsen will, muss einem anderen etwas wegnehmen. Es geht um Leben und Tod. Um die Angst zu beschwichtigen, wachsen wir einfach wie verrückt. Am Ende gilt: „too big to fail“ (zu groß, um zu scheitern). Oder man kann endlich die Trumpfkarte ziehen: Systemrelevant.

Doch wenn Sie sich dem Mainstream anpassen und alles auf Wachstum setzen, gewinnen Sie bestenfalls Scheinsicherheit.

Denn haben Sie einmal einen Trend gefunden, kann er genauso schnell wieder verschwinden. Trends sind heutzutage flüchtig. Genau wie Kunden. Ich habe fast den Eindruck: Je digitaler die Welt und je größer das Angebot an Alternativen, desto schneller wechseln die Kunden. Wie die Bienen fliegen sie von einer Blüte zur nächsten.

Eines verlieren Sie jedoch garantiert, wenn Sie bei der Einheitspanscherei mitmachen: nämlich das, was Ihr Unternehmen ausmacht. Den Charakter. Das Wesen. Die Seele Ihres Unternehmens. Kurzum: das, weswegen ein Kunde zum echten Fan werden könnte.

Machen Sie sich selber zur Beute

Wenn Sie nicht zu den Jägern und Getriebenen gehören wollen, machen Sie sich zum Gejagten. Werden Sie zur Beute. Doch dafür müssen Sie sichtbar werden.

Hören Sie also mit dem Mainstream und Einheitsbrei auf. Hören Sie stattdessen auf das, was aus Ihnen herauskommt. Was macht Ihr Unternehmen aus? Wofür stehen Sie? Und wofür stehen Sie ein? An was für einer (Zukunfts-) Welt bauen Sie mit Ihrem Angebot? Auf welchen Horizont streben Sie zu?

Dadurch haben Sie eine Geschichte zu erzählen. Durch sie werden Sie einzigartig. Unique. Unverwechselbar.

Mut zur Unsicherheit

Dieser Weg sieht erstmal unsicher aus. Deswegen erfordert er eine gewisse Portion Mut. Mut, etwas Neues zu wagen. Mut, keinen Konventionen zu folgen. Mut, den eigenen Weg zu gehen.

Doch diese Unsicherheit ist eigentlich eine „unsicherere Sicherheit“.

Unsicher, weil Sie nicht wissen, wann und ob Kunden Sie finden. Und wenn Sie gefunden werden, für wie viele Kunden Sie dann eine attraktive Beute sind.

Sicher, weil Sie sich so treu bleiben. Ihren eigenen Stil entwickeln. Das ist eine Strategie, die kann niemand per „copy & paste“ nachmachen.

Skalieren Sie in Ihrer relevanten Welt

Wenn Sie den Mut haben, Ihr Unternehmen einzigartig zu machen, schaffen Sie eine neue Sicht auf den Markt. Sie schaffen sich eine relevante Welt.

Sie besteht dann aus den richtigen Kunden. Den richtigen Mitarbeitern. Den richtigen Presse-Kontakten. Den richtigen Investoren. Nämlich aus den Menschen, die zu Ihnen passen. Die Ihnen helfen wollen, dass Sie erfolgreich in Richtung Ihres Horizonts marschieren. Dass Sie die Gegenwart gestalten, die Sie in Ihrer Geschichte erzählen.

Machen wir es mal simpel: ich muss nicht der beste Ehemann der Welt werden. Aber in meiner relevanten Welt, also für meine Frau, will ich der beste Ehemann für sie sein, der ich werden kann.

Mit dieser Haltung und dem Mut, sich auf die relevante Welt zu konzentrieren, werden Sie mit Sicherheit nicht den Mainstream gewinnen. Im Gegenteil: Ihre Klarheit wird dafür sorgen, dass der Mainstream Sie ablehnt. Zum Glück! Denn so haben Sie die Chance, mit den Kunden, Mitarbeitern, Menschen, die zu Ihnen passen, etwas Großartiges zu gestalten.

 

Auf Ihre Kommentare (weiter unten unter dem Text) freue ich mich. Und wenn Ihnen der Beitrag gefällt, helfen Sie ihm doch, dass er seinen Weg in die Welt findet. Also teilen erlaubt :-)

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Viel zu oft, fehlt uns das Vertrauen, wenn wir eine Entscheidung treffen. Statt mutig voranzugehen, fangen wir an, faule Kompromisse zu machen. Versuchen, durch Einheitsbrei den Mainstream zu gewinnen. Anstatt auf unsere Innere Stimme zu hören und auf den Horizont zuzuschreiten, der uns anzieht. Lassen Sie uns Gegenwart machen!

Weitere Videos sowie meine Serie #CappuccinoFriday finden Sie auf meinem YouTube-Kanal.

 
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Das Gegenteil von Autorität ist nicht Ponyhof

Unternehmen brauchen klare Haltungen, um erfolgreich zu sein. Konflikte lösen, statt sie zu leugnen. Lösungen finden, statt nach Schuldigen zu suchen. Gesunden Menschenverstand einsetzen, statt in blinden Aktionismus zu flüchten. All das braucht Mut - und ein Arbeitsumfeld, in dem offen gesprochen wird. Als Führungskraft lohnt es sich, solch eine konstruktive Streit­kultur ins Leben zu rufen und dabei vier Regeln zu beherzigen.

Unternehmen brauchen klare Haltungen, um erfolgreich zu sein. Konflikte lösen, statt sie zu leugnen. Lösungen finden, statt nach Schuldigen zu suchen. Gesunden Menschenverstand einsetzen, statt in blinden Aktionismus zu flüchten. All das braucht Mut - und ein Arbeitsumfeld, in dem offen gesprochen wird. Als Führungskraft lohnt es sich, solch eine konstruktive Streit­kultur ins Leben zu rufen und dabei vier Regeln zu beherzigen.

 
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Die klassische Führung durch Macht ist ein Auslaufmodell. Das hat viele Gründe. In der alten Zeit war die Führungskraft meist die Person mit dem meisten Fachwissen und der größten Erfahrung. Dagegen erlebe ich in meinen Projekten oft Teams, in denen viele junge Teammitglieder der Führungskraft fachlich weit voraus sind. Doch auch jenseits solcher Extreme ist eine heutige Führungskraft einfach nicht mehr in der Lage, allwissend zu sein. Es braucht den regen und offenen Gedankenaustausch aller Beteiligten, um Probleme zu lösen und wirkungsvolle Lösungen auf den Weg zu bringen. Mit Befehl und Gehorsam klappt das nicht.

Der Artikel ist als Gastbeitrag im Magazin “Führung & Management aktuell” erschienen.

 
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Arbeit ist keine Wellness-Oase

In unserer modernen Welt sind die Menschen so sehr beschäftigt, dass sie vor lauter komplizierter Komplexität die einfachen Banalitäten aus den Augen verlieren. Darunter leiden dann meist sowohl Mitarbeiter als auch Kunden. Eine entscheidende Banalität ist für mich die Frage: Was ist überhaupt Arbeit?

In unserer modernen Welt sind die Menschen so sehr beschäftigt, dass sie vor lauter komplizierter Komplexität die einfachen Banalitäten aus den Augen verlieren. Darunter leiden dann meist sowohl Mitarbeiter als auch Kunden. Eine entscheidende Banalität ist für mich die Frage: Was ist überhaupt Arbeit?

Leg' Dich mit dem Kunden an

Meine Frau begleitete mich kürzlich, als ich geschäftlich in Regensburg zu tun hatte. Fußläufig vom Hotel befindet sich ein kleiner Italiener mit hausgemachter Pasta und leckeren Pizzen. Ich kenne den Laden, weil ich dort jedes Mal esse, wenn ich in der Stadt bin. Und so sitzen wir in der kleinen Trattoria und essen zu Abend. Doch meine Pizza Spinaci schmeckt irgendwie komisch - und zwar nach Fisch.

„Das kann nicht sein. Liegt bestimmt nur daran, dass der Spinat seinen Geschmack beim Backen verändert hat“, denke ich. Mit jedem Biss kämpfe ich mich weiter. Dann frage ich meine Frau. Sie lacht mich erst aus, probiert und verzieht dann das Gesicht: „Das schmeckt nach Fisch!“

Wir rufen die Kellnerin. Sie sagt: „Das kann nicht sein, aber ich kläre das für Sie“. Noch bin ich motiviert, die volle Rechnung zu bezahlen. Fehler können ja jedem Mal passieren. Die Kellnerin kommt zurück: „Ich habe mit dem Koch gesprochen und die Zutaten in der Küche probiert. Das kann kein Fisch sein.“

Ich schlage ihr vor: „Wenn Sie mögen, probieren Sie doch einfach den Spinat hier.“ Sie tut es: „Das schmeckt wirklich nach Fisch!“ Ich fühle mich nun ein bisschen verärgert und frage nach der Rechnung. Sie antwortet: „Gerne, aber am Preis kann ich leider nichts machen“.

Ich war bis vor einem kurzen Augenblick noch willens, die vollständige Rechnung zu bezahlen. Doch nachdem sie nun selber den Fischgeschmack identifiziert hat, habe ich dazu keine Lust mehr und schlage ihr vor, den Betrag um 5 Euro zu kürzen. „Das darf ich nicht“ ist ihre Antwort. Worauf ich sie nach ihrer Chefin frage.

Mittlerweile komme ich mir vor wie bei „Verstehen Sie Spaß“ und bin ärgerlich-amüsiert. Der Hammer kommt aber noch: die Chefin erscheint mit einem Topf voller frischem Spinat. „Probieren Sie. Der schmeckt nicht nach Fisch“. Ich: „Das mag sein, dass er nicht nach Spinat schmeckt. Aber der auf meiner Pizza tut es.“ Sie: „Das kann nicht sein“. Ich: „Also sagen Sie, ich lüge... Probieren Sie doch.“ Aber das wollte sie nicht.

Es war wirklich eine filmreife Szene - und das Verhalten der Kellner hat dazu beigetragen, dass ich von „ich zahle die Rechnung vollständig“ abgerutscht bin zu „Scheißladen! Ich zahle die Pizza gar nicht“.

Die Kellnerin verschwindet schimpfend. Kürzt die Rechnung dann doch um meine Pizza. Und verhält sich in einer Art und Weise, dass ich sie fristlos gefeuert hätte, wenn es mein Laden gewesen wäre. Gerade in einer zunehmend digitalen Welt ist Service der entscheidende Teil unserer Arbeit. Und sie hat anscheinend noch nicht verstanden, worum es bei Arbeit eigentlich geht.

Der Kern der Arbeit

In meinen Veränderungsbegleitungen in Familienunternehmen frage ich die Mitarbeiter häufig eine banale Frage: „Was verstehen Sie eigentlich unter Arbeit?“

Versuchen Sie es doch auch gleich mal: Formulieren Sie Ihre Definition von Arbeit in einem Satz, so als würden Sie dies für ein Lexikon aufschreiben.

Wenn Sie Ihre Kollegen und Vorgesetzte fragen, werden Sie überrascht sein, wie vielfältig die Definition eines so banalen Begriffs wie Arbeit ausfallen kann. Dabei zeigen sich häufig die Auswirkungen eines groben Fauxpas, der sich in unserer Alltagssprache breit gemacht hat. Dort heißt es: „Morgens fahre ich ZUR Arbeit“. Demnach ist die Arbeit ein Ort, an den wir fahren.

Das traf im Zeitalter der Industrialisierung zu, als Menschen an Maschinen in Fabriken arbeiteten - und es gilt heute für einige Berufszweige nach wie vor. Doch für die meisten Büro-Arbeiter ist Arbeit kein Ort. Ihre Tätigkeit besteht vornehmlich aus Denken. Und das findet überall statt: beim Duschen, im Auto, am Strand, ...

Mir ist es am liebsten, wenn wir die Dinge einfach, pragmatisch und vor allem mit gesundem Menschenverstand anpacken. Insofern könnte Ihnen mein Verständnis von Arbeit zu banal klingen, aber es bringt für mich den Kern von Arbeit auf den Punkt:

Arbeit ist eine Tätigkeit,
mit der Sie für Ergebnisse sorgen.

Demnach sind Windelwechseln oder Gartenhecke-Schneiden genauso Arbeit wie Marketing-Kampagne entwickeln oder Change-Projekt aufsetzen. Die Kellnerin im Regensburger Italiener hat zwar durch ihre Tätigkeit auch für ein Ergebnis gesorgt: nämlich einen unzufriedenen Nie-mehr-wieder-Kunden gewonnen. Aber das ist natürlich nicht die Qualität von Ergebnissen, um die es geht. Für solche „Kindergarten-Fälle“ müssen wir die Definition von Arbeit also wahrscheinlich noch weiter präzisieren: eine Tätigkeit, mit der Sie für erfolgreiche Ergebnisse sorgen.

Beschäftigt, aber nicht produktiv

Der Mythos, dass Arbeit ein Ort ist, wird in vielen Unternehmen heute nicht nur am Leben gehalten, sondern überstrapaziert. Tischkicker, Erlebnisküchen und Kuschelecken werden aufgebaut. Massagestühle und Yoga-Matten sorgen für das körperliche Wohl. 360-Grad-Feedbacks, Motivations-Tschaka und Führungsleitlinien, die niemand liest und schon gar keiner lebt, stellen sicher, dass es zumindest pro forma gut aussieht.

Es werden im weitesten Sinne fragwürdige Wellness-Programme in den Unternehmen aufgesetzt, die dafür sorgen sollen, dass sich alle wohl fühlen. Kaffee-Vollautomaten ziehen in Heerscharen in die Unternehmen ein und 6-stellige Beträge werden im Jahr für Kaffee ausgegeben (pro Unternehmen wohlgemerkt). Und wenn es um den Kern des Unternehmens, die Arbeit, geht, sind dennoch viele Mitarbeiter und Führungskräfte nur beschäftigt – aber nicht produktiv.

Sie fahren abends frustriert nach Hause, weil sie das Gefühl haben, es hat sich an den entscheidenden Stellen nichts bewegt. Sie haben zwar viel gerödelt, aber leider keine sinnvollen Tätigkeiten verrichtet. Und das frustriert auf Dauer. Vor allen Dingen, wenn Sie dann auch noch Ärger bekommen, dass Sie vor lauter Tagesgeschäft-Unsinn nicht dazu gekommen sind, die wirklich wichtigen Veränderungen voranzutreiben.

Das liegt nicht daran, dass die Angestellten alles falsch machen. Im Gegenteil: es handelt sich um ein Führungsproblem. Viele Führungskräfte sind auf Grund fachlicher Qualifikation aufgestiegen, haben jedoch Führung nie gelernt. Durch ihr schwaches Führungsverhalten sorgen sie dafür, dass in den Unternehmen Beschäftigungs-Wut anstatt Produktivitäts-Euphorie herrscht.

Für viele fühlt es sich abends auf dem Sofa an, wie beim letzten Umzug: es wurden zwar schon unendlich viele Kisten in den Transporter getragen, aber irgendwie wird das Haus nicht leerer. Es hilft eben nichts, wenn man Unternehmen zu Wellness-Oasen umbaut. Wir müssen für Ergebnisse sorgen.

Output statt Input

Befeuert wird dieses Beschäftigsein auch noch von dem, was ich in meinem Buch den Input-Virus nenne. Wer davon infiziert ist, dem ist die Aktivität wichtiger als das Ergebnis.

Zahlengesteuerte CEO‘s bekommen zum Beispiel Angst, wenn die Zahlen hinter Plan liegen. Ihre Reaktion: Druck machen. Die Folge: Angst und blinder Aktionismus in den Teams. Ob das die wirklich sinnvollen Maßnahmen sind, weiß keiner. Weil sich niemand die Zeit für eine saubere Problemdiagnose nimmt.

Every No is the chance to say Yes,
when it really matters.

Das Vademekum gegen diese Beschäftigungswut ist das Wort „Nein“. Seien Sie radikal:

  • lehnen Sie Meeting-Einladungen ab,

  • nehmen Sie keine Projekte an, solange sie mit den bestehenden noch voll ausgelastet sind,

  • wenn der potentielle Mitarbeiter Sie in den Bewerbungsgesprächen nicht 100%-ig überzeugt hat, stellen Sie ihn nicht ein — und wenn Sie es doch getan haben, kündigen Sie ihm,

  • arbeiten Sie nur mit Kunden zusammen, die zu Ihnen passen (flapsig formuliert: „auf die Sie Bock haben“)

  • trennen Sie sich von Ihrem Lebenspartner, wenn er sie immer wieder schlecht behandelt und den Versprechungen keine Verbesserungen folgen

  • treffen Sie sich nur noch mit echten Freunden und werfen Sie die ganzen „Bekanntschaften“ aus Ihrem privaten Kalender, wenn Sie das Gefühl haben, für nichts mehr Zeit zu haben

Erfolg - beruflich wie privat - ist für mich erstmal eine Frage der Haltung. Nur wenn ich eine klare Haltung habe, kann ich auch konsequent in meinen Verhaltensweisen werden. Prüfen Sie einfach mal selber: Was ist Ihr Verständnis von Arbeit? Für welchen Output (= Ergebnis) wollen Sie sorgen? Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um den richtigen Input (= Aktivität) zu finden?

Die gute Nachricht: eine Abkürzung gibt es immer. Sie müssen nur den Mut haben, den Umweg des Nachdenkens zu gehen. Doch Vorsicht: wenn Sie einmal eine neue Klarheit gewonnen haben, ist sie da. Und Sie müssen dann auch mit ihr leben ;-)

Auf Ihre Kommentare (weiter unten unter dem Text) freue ich mich. Und wenn Ihnen der Beitrag gefällt, helfen Sie mir, dass er seinen Weg in die Welt findet. Also teilen erlaubt :-)

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Wie nur ein Satz die Marke Bulgari zerstört

Eine luxuriöse Marke aufzubauen, braucht mindestens drei Dinge. Viel Geld. Gutes Marketing. Und ausreichend Zeit. Bulgari brauchte nur eine falsche Mitarbeiterin am richtigen Ort, um den ganzen Aufwand hinfällig werden zu lassen. Daraus können wir als Unternehmen, aber auch als Einzelperson viel lernen.

Wie nur ein Satz die Marke Bulgari zerstört

Eine luxuriöse Marke aufzubauen, braucht mindestens drei Dinge. Viel Geld. Gutes Marketing. Und ausreichend Zeit. Bulgari brauchte nur eine falsche Mitarbeiterin am richtigen Ort, um den ganzen Aufwand hinfällig werden zu lassen. Daraus können wir als Unternehmen, aber auch als Einzelperson viel lernen.

 

Während meines Studiums verbrachte ich ein Jahr im Ausland und studierte unter anderem in Chicago. Am Ende hing ich noch ein Praktikum in New York dran. Als ich aus einem Kurzurlaub in Mexiko zurückfliegen wollte, musste ich in Los Angeles umsteigen. Man kann es kaum glauben, jedoch war ich auf dieser Reise ohne Mobiltelefon unterwegs. Zum Glück gab es damals noch ausreichend Münztelefone, denn ich wollte meine Freundin anrufen.

Der Haken an der Sache: ich hatte kein Kleingeld dabei. Also betrat ich das nächstbeste Geschäft: eine Boutique der Luxusmarke Bulgari. Der Laden wirkte sehr hochwertig, aber auch etwas steif und steril. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt, da ich der einzige Kunde war. Hinterm Tresen saß eine attraktive, junge Frau. Ich fragte sie: „Können Sie mir den hier wechseln?“ und hielt ihr einen 5-Dollar-Schein hin.

Sie blieb sitzen. Musterte mich von oben bis unten: Badeshorts, Sandalen und Rucksack. Das war wohl nicht das, was sie gerne sehen wollte. Ihr Blick war sowas von herablassend und angewidert, dass ihre arrogante Antwort kaum mithalten konnte: „Wir haben hier nicht wirklich Wechselgeld!“

 

Worte sind Schall und Rauch

Auf der Homepage von Bulgari wird die Personalleiterin, Isabelle Castellini, zitiert: „Die zwei wichtigsten Dinge in einem Unternehmen erscheinen nicht in seiner Bilanz: sein Ansehen und seine Mitarbeiter.“ Eine starke Aussage, die ich teile. Jedoch nutzen diese Worte nichts, wenn ihnen keine Taten folgen. Die Mitarbeiterin in Los Angeles hatte damals anscheinend noch nicht gewusst, wie wichtig das Ansehen ihres Unternehmens in der Öffentlichkeit ist.

Toll formulierte Werte, Handlungsmaximen und Versprechungen sind ein guter Anfang. Aber das reicht nicht. Wer nur verspricht, aber nicht liefert, ist ein Verlierer.

  • Beispiel Ehe: Wenn der Ehemann verspricht, um 17.30h vor dem Café Reicharts auf seine Frau zu warten, dann sollte er 17.25h dort sein. Wenn stattdessen um 17.34h das Handy seiner Frau klingelt und er erklärt, „Ich steckte noch im Büro fest und bin jetzt auf dem Weg zu Dir“, dann ist das einfach nur unzuverlässig.

  • Beispiel Büro: Am Freitag steht um 12.00h das Projektmeeting auf dem Plan. Alle Teilnehmer sind vorbereitet und haben ihre Aufgaben erledigt und die Ergebnisse mitgebracht. Zwei erscheinen ohne Ergebnisse. Sie hielten es jedoch nicht für nötig, vor dem Treffen mit den anderen Teilnehmern zu kommunizieren, dass sie die Aufgaben nicht schaffen werden. Sie warteten bis zum Termin, der nun Zeitverschwendung ist, da ohne die Ergebnisse keine Entscheidungen getroffen werden können. Diese beiden Mitarbeiter sind unzuverlässig.

 

Der Ruf, der Ihnen vorauseilt

Unternehmen besitzen eine Marke. Aber auch Sie als Einzelperson sind eine Marke. In beiden Fällen gibt es starke Parallelen. Denn eine Marke ist nichts anderes, als ein Ruf, der Ihnen bzw. dem Unternehmen vorauseilt. Eine Marke suggeriert Vertrauen in die Qualität der Person oder des Unternehmens.

Mit meiner Frau und meinem Sohn bin ich mit dem Rucksack durch Malaysia gereist. Wir kamen nach Zwischenstopps in Dubai und Singapur endlich in Kuala Lumpur an. Auf der Reise hatten wir uns irgendetwas eingefangen und verbrachten den ersten Tag schlafend im Hotel, immer in der Nähe der Toilette... Abends wagten wir uns das erste Mal raus. Wir hatten Hunger. Die Stadt und die vielen kleinen Kochküchen waren interessant, aber fremd für uns. Das Risiko einer weiteren Magenverstimmung wollten wir nicht eingehen. Der Hunger zog uns tiefer in die Stadt. Und da tauchte es auf: das goldene „M“. Wir schauten uns an und unsere Blicke brauchten keine weiteren Worte: McDonald’s war genau das richtige für uns.

Das goldene „M“ ist eine Marke. Weltweit steht sie für ein bestimmtes Wert- und damit auch Qualitätsversprechen. Auch wenn ich kein Fan von Junk-Food bin, war mir diese Qualität an jenem Abend wichtiger, als das Risiko einzugehen, in einer unbekannten Garküche zu essen.

 

Vergessen Sie den ersten Eindruck

Marken sind Symbole für Vertrauen. Es braucht viel Zeit, Engagement und Kontinuität, um die Gravitation einer Marke aufzuladen. Dazu reicht es nicht, einen tollen, ersten Eindruck zu hinterlassen. Das hilft kurzfristig. Aber Sie müssen auch langfristig die Qualität des Ersteindrucks liefern.

Denn der erste Eindruck wird durch den zweiten Eindruck überschrieben. Denken Sie an mein Bulgari-Erlebnis. Erster Eindruck: hochwertige Luxus-Marke. Zweiter Eindruck: arrogante Tussi, die sich für was Besseres hält.

Ähnliches passiert auch im Zwischenmenschlichen. Sie haben sicherlich schon mal eine Situation wie diese erlebt: Sie sind mit einem potenziellen Geschäftspartner zum ersten Mal verabredet, kennen die Person also nicht. Sie betreten den Raum und sehen einen unglaublich intelligent wirkenden Herrn am Tisch sitzen. Der Anzug sitzt perfekt. Das dunkelblau passt farblich perfekt zur dunklen Krawatte. Auf dem Tisch liegen ein hochwertiger Füllfederhalter und ein schönes Ledernotizbuch. Sie denken sich: „Wow, das wird bestimmt ein toller Termin“. Und dann macht die Person den Mund auf. Die Stimme klingt fiepsig. Der Mann spricht in genau dem Dialekt, den Sie überhaupt nicht mögen. Inhaltlich kommt nur seichter Kram heraus. Und dann versucht er es auch noch mit einem Witz, für den Sie sich fremdschämen. Ich weiß, Sie sind nicht so primitiv, dass Sie sich auf Grund solcher „Oberflächlichkeit“ eine Meinung über einen Menschen bilden. Für die meisten anderen gilt jedoch: der zweite Eindruck dieses Herrn überschreibt den ersten Eindruck. So bleibt er Ihnen – trotz beeindruckendem Anzug – negativ in Erinnerung.

In vielen Unternehmen erlebe ich immer wieder, wie auf die großen Themen wert gelegt wird: Leitbilder, Slogans und Kampagnen. Und Sie kennen sicherlich auch die Mitmenschen, die voller Tatendrang mit gewaltigen Worthülsen um sich werfen. Dabei zeichnet sich Qualität eben nicht in diesen großen Brocken aus. Es sind gerade die kleinen Dinge, auf die es ankommt. Es ist wie bei einem Kometen, der auch nicht nur auf Grund seiner schieren Größe glüht. Es sind die Staubkörner, die die leuchtende Magie erzeugen.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Wofür wollen Sie als Marke stehen? Und was erzählen die Menschen tatsächlich über Sie, wenn Sie mal nicht im Raum sind? Wie groß ist die Lücke zwischen Schein und Sein?

 

Mehr dazu in meinem #CappuccinoFriday. Es handelt sich um eine kostenlose Video-Serie. Jeden Freitag erscheint auf YouTube eine neue Folge. Schauen Sie doch mal rein und abonnieren Sie meinen Kanal.

 
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Gut ist, wenn es einfach ist

Woran erkennen wir, dass etwas wirklich gut ist? Die Amerikaner halten sich an den Leitspruch der Profi-Köche: ein Rezept ist dann gut, wenn es einfach ist. Wir Deutschen sehen es jedoch genau anders: es ist dann gut, wenn es möglichst kompliziert ist. Das habe ich am Beispiel eines börsennotierten Konzerns erlebt…

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Woran erkennen wir, dass etwas wirklich gut ist? Die Amerikaner halten sich an den Leitspruch der Profi-Köche: ein Rezept ist dann gut, wenn es einfach ist. Wir Deutschen sehen es jedoch genau anders: es ist dann gut, wenn es möglichst kompliziert ist. 

 

Gesunder Menschenverstand ist zu banal

Ein Manager hat zwei Workshops mit mir erlebt und ist von den Inhalten begeistert. Seiner Meinung nach sollten diese Themen auch in seinem Unternehmen bekannt gemacht werden. Also empfahl er mich weiter an die Personal-Verantwortlichen des börsennotierten Konzerns, in dem er arbeitete. Mit ihnen traf ich mich, um über Führungskräfteentwicklung zu sprechen. Nachdem sich die beiden Ansprechpartner vorgestellt haben, möchten Sie mehr über mich erfahren.

Erste Frage: welche formalen Ausbildungen haben Sie, um Führungskräfte zu entwickeln? Meine Antwort: Keine Zertifikate, sondern berufliche Praxis und persönliche Erfahrung. Das sorgte für erstes Stirnrunzeln bei meinen Gegenübern.

Zweite Frage: welche Modelle verwenden Sie? Meine Antwort: gesunden Menschenverstand und möglichst einfache Tools. Ich erzählte, dass mir ein klares Ziel wichtig ist – und dann begleite ich Führungskräfte bei der Umsetzung. Antwort: „Ganz ehrlich, Herr Holzer – das ist mir zu banal. Andere Berater kommen mit komplexen Analyse-Modellen zu uns. Und unsere Führungskräfte sind Ingenieure, die brauchen analytische Modelle.“

 

Auszeichnungen machen noch keinen Erfolg

Was läuft da gerade schief? Ich verkniff mir, dass die Hälfte meiner Kunden aus dem technischen Umfeld kommt. Dass ich regelmäßig mit Führungskräften von Continental arbeite. Und mindestens drei Mal im Jahr beim Verband der Ingenieure (VDI) Seminare halte. Die Feedbacks all dieser Ingenieure und Akademiker liegen jedes Mal im weit überdurchschnittlichen Bereich. Doch wozu sollte ich mich rechtfertigen? Erstens habe ich dazu keine Lust. Und zweitens wäre es auch sinnlos, denn mein Gesprächspartner leidet unter dem Input-Virus.

Es zählt nicht so sehr, welche Wirkung erzielt wird. Viel wichtiger ist, welche schicke Methodik zum Einsatz kommt.

Eine Freundin von mir bewarb sich auf einen Geschäftsführer-Posten. Die Personalberatung machte mit ihr alle möglichen „Eignungstest“. Einer davon diente dazu, ihre „Leadership Signature“ zu identifizieren. Was für ein Schwachsinn. Natürlich überlegte sie sich ganz genau, welches Bild sie von sich abgegeben wollte. Und so wählte sie genau die Antworten aus, die zum vermeintlichen Idealbild passten. "Tun Sie alles dafür, um zu gewinnen?" oder "Hassen Sie es, zu verlieren?" -- hmmm, tue alles dafür, um zu gewinnen passt besser. Ihr Kommentar, als wir telefonierten: „Da muss ein Personalberater wohl seine Honorare durch komplexe Analyse-Tools rechtfertigen“.

Damit hat sie wohl recht. Denn diese ganzen formalen Dinge sind vielleicht in Einzelfällen hilfreich. Aber in vielen Situationen sind sie nur unnötig komplex und spielen ängstlichen Managern eine Scheinsicherheit vor.

 

Wirkungsvoll durch Vereinfachung

In der Start-Up-Szene gibt es den Begriff des Minimum Viable Product (MVP). Damit sich Gründer gar nicht erst hinter Ausreden verstecken oder in Aufschieberitis verstricken können, ist das Ziel, die kleinstmögliche Produktversion zu bauen. Sobald diese Minimalversion steht: raus damit in den Markt und testen. Mit dem Kundenfeedback wird dann weiter daran gearbeitet und optimiert.

Dieses Prinzip ist für viele Lebensbereiche hilfreich. Auch privat. Wenn beispielsweise Sport lange Zeit ein Fremdwort für Sie war, dann kaufen Sie sich nicht gleich Bücher, DVDs, buchen Sie nicht Trainerstunden und melden Sie sich auch nicht im Fitness-Studio an. Machen Sie doch erstmal einen ersten kleinen Schritt. Kaufen Sie sich Joggingschuhe und gehen Sie jeden Abend eine Runde um den Block. Nach einer Woche fangen Sie an zu joggen. Und nach einem Monat ergänzen Sie Ihr Programm durch Fitness-Training.

Egal vor welchem Problem Sie stehen: Suchen Sie nach der einfachen Lösung. Und wenn es sie noch nicht gibt, dann suchen Sie weiter. Es gibt immer eine Abkürzung. Und wenn es noch nicht einfach ist, haben Sie es nur noch nicht zu Ende durchdacht.

In Deutschland gilt leider immer noch: der Input ist dann gut, wenn er möglichst komplex ist. Doch wozu? Ich habe immer wieder erlebt, dass komplexe Gedanken ein einziges Problem haben: sie sind noch nicht zu Ende gedacht worden. Wenn man es nicht einfach sagen kann, dann ist es einfach noch nicht reif. 

 

Wer die Dinge zu Ende denkt, macht sie einfach. Und gewinnt Klarheit. Durch Klarheit gewinnen wir Power. Mehr dazu in einer Folge aus meiner YouTube-Serie #CappuccinoFriday.

 
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Trotz Digitalisierung: Service trennt die Spreu vom Weizen

Kürzlich begleitete ich meine Mutter in eine orthopädische Klinik. Wir fahren vor den Eingang und werden durch ein Hinweisschild aufgehalten: "STOP. Wir parken den Wagen für Sie". Tatsächlich. Wie in einem 5-Sterne-Hotel befindet sich vorm Eingang ein Stehpult, an dem uns schon ein freundlich lächelnder Mitarbeiter erwartet. Er nimmt den Schlüssel entgegen und bringt das Auto für uns in die Garage. Kosten: 2,- Euro pro Stunde.

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Kürzlich begleitete ich meine Mutter in eine orthopädische Klinik. Wir fahren vor den Eingang und werden durch ein Hinweisschild aufgehalten: "STOP. Wir parken den Wagen für Sie". Tatsächlich. Wie in einem 5-Sterne-Hotel befindet sich vorm Eingang ein Stehpult, an dem uns schon ein freundlich lächelnder Mitarbeiter erwartet. Er nimmt den Schlüssel entgegen und bringt das Auto für uns in die Garage. Kosten: 2,- Euro pro Stunde.

 

Kunden zu Fans machen

Jedes Unternehmen hat Kunden. Und jeder Kunde hat auch schon mal irgendwo in seinem Leben einen 5-Sterne-Service erlebt. Dazu muss er nicht in einem 5-Sterne-Hotel nächtigen oder diese orthopädische Klinik besuchen. Es reicht auch ein guter Kellner im Restaurant, der weiß, wie man einen unvergesslichen Abend bereitet: nie stören, aber immer in der Nähe, wenn der Gast etwas braucht. Oder ein kulanter Einzelhändler, der ohne große Diskussionen das Produkt zurücknimmt und das Geld erstattet – anstatt einen Gutschein auszuhändigen.

Kunden zu Fans machen – das gilt nicht nur im direkten Endkundengeschäft (B2C). Auch im gewerblichen Bereich (B2B) können Sie so punkten. Das hat beispielsweise der Werkzeugmaschinenbauer Trumpf verstanden. Dort nahm man sich Amazon als Vorbild. Sei es für einen Log-In-Bereich, in dem per Mausklick schnell und einfach bestellt werden kann. Bis hin zum Amazon Dash Button, den Sie sich zu Hause an den Kühlschrank pinnen können. Per einfachem Knopfdruck wird automatisch eine Bestellung ausgelöst, wenn zum Beispiel die Milch leer ist. Trumpf hat einen ähnlichen Button entwickelt, den Easy Order Button. Per Knopfdruck wird automatisch das nötige Ersatzteil geordert. Die verschiedenen Digitalisierungs-Maßnahmen haben im Ergebnis dafür gesorgt, dass Trumpf den Durchlauf einer Bestellung von 4 Tagen auf 4 Stunden verkürzen konnte.

 

Begeisterung statt Mittelmaß

Die Lösungen bei Trumpf haben mit meinem „Wir parken den Wagen für Sie“-Erlebnis in der Klinik etwas gemeinsam. Sie sorgen für Begeisterung. Doch was ist Begeisterung eigentlich? Für mich lässt es sich auf diese Formel verdichten:

Begeisterung = erbrachte Leistung – Erwartung des Kunden

Um zu begeistern, kommen wir also nicht darum herum, die Erwartung der Kunden zu übertreffen. Und das klappt nur, indem wir Spitzenleistung abliefern. Was soll auch die Alternative sein? Mittelmaß?

 

Die Haken der Spitzenleistung

Doch Spitzenleistung kommt nicht einfach so. Im Gegenteil, sie hat gleich mehrere Haken.

Haken 1: Spitzenleistung ist anstrengend. Es ist eben nicht die Standard-Nummer. Sondern die Extra-Meile. Das erfordert Energie: Nachdenken, in den Kunden versetzen, eigene Gewohnheiten hinterfragen, den Mund aufmachen, kritische Gespräche mit Kollegen führen, und und und. Und am Ende müssen Sie den geschmiedeten Plan auch noch umsetzen. Und zwar parallel zum anspruchsvollen Tagesgeschäft.

Haken 2: Spitzenleistung weckt Begehrlichkeiten. Es ist zwar ein macho-mäßiges Beispiel, aber daran wird die These sehr deutlich. Stellen Sie sich bitte vor, Sie sind Teil einer Männer-Clique, die gerne Fußball schaut. Und zwar am liebsten in einem gehobenen American Sports Restaurant. Sofern Sie diesen Text als Frau lesen, tun Sie bitte so, als wären Sie ein Mann. Nach einiger Zeit suchen Sie die Toilette auf. Und es verschlägt Ihnen die Sprache.

Denn erstmals erwartet Sie eine hübsche junge Dame im Vorraum, die Ihnen freundlich zulächelt und Sie begrüßt. Nachdem Sie von der Toilette wiederkommen, spendet sie Ihnen Waschlotion auf die Handflächen und trocknet Ihnen danach die Hände mit einem frischen Handtuch ab. Dem Angebot, dass sie Ihre Hände auch noch mit einer Creme massiert, können Sie nicht widerstehen. 

  • Frage 1: Wie oft werden Sie an diesem Abend noch die Toilette aufsuchen?
  • Frage 2: Wie oft werden Sie Ihren Freunden von diesem Erlebnis erzählen?
  • Frage 3: Werden Sie das Restaurant zukünftig regelmäßig besuchen?

Nach dieser begeisternden Toiletten-Erfahrung hat der Mann ein neues Lieblings-Restaurant und freut sich jedes Mal nicht nur aufs Essen. Ein paar Monate später. Ein Kumpel aus einer fremden Stadt ist zu Besuch. Abends gehen Sie mit ihm natürlich in Ihr Lieblings-Restaurant. Gleich zu Beginn suchen Sie die Toiletten auf. „Ich will mir nur die Hände vorm Essen waschen“ (ist klar...). Und als Sie im Vorraum stehen, steht dort... niemand. 

Eigentlich kein Drama. Denn der Toiletten-Raum ist kein bisschen schlechter als der eines 5-Sterne-Hotels. Doch der persönliche Pflege-Assistent, der Sie die letzten Male begeistert hat, hat nun eine Erwartung in Ihnen geweckt. Sie hatten ihn – bis zur ersten Begegnung – zwar nie vermisst. Doch nachdem Sie es ein paar Mal erlebt haben, ist die Begeisterung zum neuen Anspruch geworden. Da dieser nun nicht mehr erfüllt wird, wurde die Begeisterungs-Idee zur Ärgernis-Keule – und Sie sind von der Toilette und dem Restaurant völlig enttäuscht.

 

Verbesserungsfalle = Wenn trotz kontinuierlicher Verbesserung der Leistung, die Erwartungen der Kunden davonrennen...

Verbesserungsfalle = Wenn trotz kontinuierlicher Verbesserung der Leistung, die Erwartungen der Kunden davonrennen...

 

Heißt: Wenn Sie es schaffen, Ihre Kunden mit einem neuen Service zu begeistern, mit dem er bis dato gar nicht gerechnet hat – wird er genau diese „Extra-Meile“ von Ihnen in Zukunft als neuen normalen Standard erwarten. Da auch andere Firmen und Branchen ständig ihren Service verbessern, steigen die Erwartungen selbst dann an, wenn Sie in Ihrem Unternehmen noch gar nichts verbessert haben. Kunden übertragen ihre Erfahrungen nämlich gerne von einer Branche auf die andere. Ich nenne dies die Verbesserungs-Falle.

Doch diese beiden Haken sollen keine Ausrede sein. Im Gegenteil: Sie sind die Antwort auf die Frage „Wann hat der Wandel mal ein Ende? Wir würden so gerne die ganzen Veränderungen mal konsolidieren.“ – Nie! Wer Kunden zu Fans machen will, muss sich kontinuierlich hinterfragen und verbessern, um zukunftsfähig zu bleiben.

 

Service ist eine Frage der Unternehmenskultur

Sie sollten also Service nicht dem Zufall überlassen. Doch wie können Sie es systematisch anpacken? Es gibt zwei Ansätze.

Der Erste: Service ist eine Frage der Haltung. Stellen Sie die Menschen mit der richtigen Haltung ein. Und sie werden von sich aus ein excellentes Service-Level vorleben. Diese Menschen haben es einfach im Blut, Kunden zu begeistern und sich immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen. Von meinen Kunden höre ich jedoch regelmäßig, dass diese Haltung leider selten anzutreffen sei.

Doch da bin ich mir nicht so sicher. Denn ich erlebe in meinen Projekten immer wieder Aspekte einer Unternehmenskultur, die dafür sorgen, dass Mitarbeiter diese Spitzenleistungs-Haltung eingestellt haben. Verständlich. Wenn Sie sich schlecht behandelt fühlen, haben Sie auch keine Lust mehr, die Extrameile zu gehen.

Deswegen ist der zweite Ansatz: Service ist eine Frage der Unternehmenskultur. Mich interessieren vor allem zwei Dinge, wenn ich mit einem Unternehmen ein neues Veränderungsprojekt starte. Wie gehen Führungskräfte und Mitarbeiter miteinander und untereinander um? Was wird durch die bestehende Unternehmenskultur verstärkt?

Unternehmenskultur ist zwar vermeintlich „weicher“ Kram. Aber er beeinflusst das Verhalten der Menschen. Und das Verhalten der Menschen führt zu Erlebnissen für den Kunden. Und diese Erlebnisse sind dann entweder von Service, Spitzenleistung und Qualität geprägt – oder strotzen vor Mittelmaß, Gleichgültigkeit und Nicht-Qualität. Deswegen bezeichne ich Unternehmenskultur auch gerne als Arbeitskultur.

 

Ob der Klinikbetreiber in Zukunft das Auto nicht nur für seine Kunden einparkt – sondern auch noch saugt und wäscht, wird sich zeigen. Doch egal ob Klinik, Wirtschaftsunternehmen oder staatliche Institution – ob Privatkunden- oder Geschäftskunden. Service wird am Ende die Spreu vom Weizen trennen.

Also: Wie gehen Ihre Mitarbeiter miteinander um? Was wird durch Ihre Unternehmenskultur verstärkt?

 

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Aufgeben oder durchhalten - die Angst darf nicht entscheiden

Ich habe einen Freund, der sich monatelang über die Strukturen in einem Konzern, in dem er als Führungskraft arbeitete, beschwert hat. Irgendwann platzte ihm der Kragen und er hat sich selbstständig gemacht. Großartig! Den Mut muss man mit Ende 40 erstmal haben. Sechs Monate später. Ich erhielt eine SMS von ihm, die mich sprachlos machte...

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Ich habe einen Freund, der sich monatelang über die Strukturen in einem Konzern, in dem er als Führungskraft arbeitete, beschwert hat. Irgendwann platzte ihm der Kragen und er hat sich selbstständig gemacht. Großartig! Den Mut muss man mit Ende 40 erstmal haben.

Sechs Monate später. Ich erhielt eine SMS von ihm: „Habe Job als Geschäftsführer bei Firma XY angenommen“. Er hat sich also wieder in einem Konzern anstellen lassen. Meine Antwort an ihn: „Du hattest den Mut, dich selbstständig zu machen. Aber den Mumm, durchzuhalten, wenn es hart auf hart kommt, hattest du nicht.“ Er: „Hört sich doof an, ist aber leider so.“

Hand aufs Herz: Wahrscheinlich geht es Ihnen so wie mir, dass auch Sie ins Zweifeln kommen, wenn es mal schwierig und zäh wird. Obwohl Sie sich etwas fest vorgenommen haben, spielen Sie mit dem Gedanken, aufzugeben. Und wahrscheinlich haben Sie auch schon ein Vorhaben abgebrochen, als es nicht so schnell, nicht so gut lief wie geplant. Doch es gibt Situationen, in denen Aufgeben leider keine Lösung ist, sondern nur das Problem verschärft …

 

Der Todesstreifen der Veränderung

Denken Sie mal zurück, als Sie das letzte Mal etwas angefangen und dann doch abgebrochen haben:

  • das Tüfteln an einer Produktinnovation,
  • ein Veränderungsprojekt im Unternehmen umsetzen,
  • das Budget in der Firma endlich mal erreichen,
  • Englisch lernen,
  • Sport machen,
  • die Beziehung mit Ihrem letzten Lebenspartner, von dem Sie sich trennten, als es nicht „rund“ lief
  • oder der Neujahrsvorsatz endlich mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen ...

Es begann mit Euphorie und versickerte irgendwann still und heimlich im Tagestrubel. Und mit Sicherheit hatten Sie zahlreiche Gründe, Ihr einst so zielstrebiges Vorhaben abzubrechen.

So wie mein Freund, der seine Selbstständigkeit beendete, weil es zu hart, zu anstrengend war, alles zu langsam vorwärts ging und der Erfolg zu lange auf sich warten ließ – während die Miete und die Unterhaltszahlungen für seine Kinder sich immer enger um seinen Hals wickelten. Schließlich muss das Essen irgendwie auf den Tisch kommen. Ich könnte sogar fast verstehen, wenn Sie Verständnis für meinen Freund hätten – aber eben nur fast.

Zu Erfolg gehören zwei Dinge. Erstens, entscheiden. Zweitens, umsetzen. Zwar hadern Menschen immer mal wieder dabei, Entscheidungen zu treffen, aber den meisten fällt dieser erste Schritt doch vergleichsweise leicht. In einem Anflug von Motivation und Euphorie steht der Plan: Mehr Sport machen. Neues Veränderungsprojekt auf den Weg bringen. Englisch lernen.

Doch wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben und sich dann auf den Weg der Umsetzung machen, lauert bereits der wahre Feind jeder Veränderung: das Tal der Tränen. Und genau hier ist mein Freund mit seiner Selbständigkeit kläglich verkümmert.

Aus meiner Erfahrung ist der alles entscheidende Faktor, ob Sie eine Entscheidung erfolgreich umgesetzt bekommen oder nicht, die Frage, ob Sie in der Lage sind, sich durch dieses Tal der Tränen durchzukämpfen. Ob Sie Ihr Ding konsequent durchziehen. Komme was wolle. Und diesen Mumm haben die meisten leider nicht. Sie bleiben im Tal der Tränen stecken und geben auf.

 

Mit angezogener Handbremse

Diesem Tal der Tränen ist jeder schon im Leben begegnet. Wenn ich Veränderungsprojekte in Unternehmen begleite, spreche ich viel mit den Mitarbeitern und Führungskräften. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass allein schon die Sorge davor, dass das Tal der Tränen kommt, die Menschen blockiert.

Es ist dieser Nebel, der auf dem Weg liegt, da keiner so genau weiß, was auf die Menschen zukommt. So entsteht Angst: die Angst vor den Konsequenzen der Veränderung. Sie fürchten sich vor den Problemen, die im Tal der Tränen kommen könnten, noch bevor sie überhaupt dort angekommen sind.

Sie haben Angst vor den Szenarien, die in der Zukunft passieren oder eben nicht passieren, Sie fürchten sich davor, nichts Erfüllendes am Ende Ihrer Reise zu finden, Sie haben Angst, beruflich nicht Fuß zu fassen. Kurzum: Sie haben Angst, der Zukunft nicht gewachsen zu sein. Und es scheint manchmal einfach leichter, umzukehren – den notwendigen Veränderungen auszuweichen und einfach im gewohnten Status Quo zu verharren. Aber das ist keine Option!

 

Mut bedeutet, dass Dir etwas anderes wichtiger ist, als Deine Angst

Aus meiner Erfahrung sind Frauen ehrlich: sie sagen, dass sie Angst haben. Männer umschreiben das: sie haben Respekt vor der Situation. Wie auch immer – ich kann Ihre Angst bzw. Ihren Respekt nachvollziehen, denn es ging mir genauso. Und zwar schon oft im Leben.

Am intensivsten habe ich diese Angst gespürt, als ich damals aus der Private Equity Firma ausgestiegen bin. Da war auf einmal kein Plan, kein gefüllter Kalender mehr, kein Horizont, wo die Reise hingehen soll. Und mich hat die Angst gepackt, die Angst vor der Zukunft. Was werde ich beruflich machen? Wie finde ich neue Kunden? Wie soll es weitergehen?

Die ersten Wochen ging ich nicht aufrecht, sondern taumelte eher vorwärts. Aber das ist das Entscheidende: Schritt für Schritt durch das Tal der Tränen weitergehen. Die Hindernisse verschwinden nicht, indem Sie stehen bleiben. Bei mir war das Leben mit Hindernissen sehr spendabel. Ich musste drüberklettern, sie überspringen oder sie durchbrechen. Trotz Angst, weitermachen. Egal wie – Hauptsache durch das Tal der Tränen kommen.

 

Wer fleißig ist, wird mit Glück belohnt

Anfangs suchte ich gierig nach der schnellen Lösung. Doch auf dem Weg lernte ich, mein Urvertrauen wieder zu gewinnen. Das Vertrauen, dass wir nicht alles immer steuern und kontrollieren können – sondern dass das Leben uns manchmal „von alleine“ den richtigen Weg weist. Indem der richtige Mensch, der richtige Gedanke, der richtige Moment plötzlich auftaucht und wir Kraft und Zuversicht gewinnen und gleich einen ganzen Satz nach vorne machen. Mir ist dieser Weg durch das Tal gelungen. Er war zwar nicht angenehm, aber rückblickend kann ich Ihnen sagen: Ich bin daran gewachsen. Und Sie werden das auch!

Im Prinzip haben Sie nur eine Wahl:

  • Wenn in Ihrem Leben alles super ist – und Sie im Status Quo einfach sitzen bleiben, verwandelt sich Ihr Paradies irgendwann von alleine in ein Tal der Tränen – oder etwas derber, dafür aber konkreter gesprochen: in einen Haufen Mist. Die Firma will Sie auf einmal loswerden. Ihr wichtigster Kunde kündigt und wechselt zum Wettbewerber. Ihrer vernachlässigten Beziehung geht die Glut verloren und Ihr Partner flieht in eine Affäre. Die Digitalisierung rationalisiert Ihren Arbeitsplatz weg. Veränderungen sind unaufhaltsam. Sie kommen. Auch zu Ihnen.
  • Wenn die Veränderungen schon zugeschlagen haben und Sie bereits im bildlichen Misthaufen sitzen, wo Sie alles ätzend und nervig finden oder es einfach nicht so läuft, wie Sie es gerne hätten, dann bleibt Ihnen nur der Aufbruch in die Veränderung. Doch der Weg zur Lösung führt Sie ins Ungewisse, wo jeder Schritt eine Veränderung, die unbekannte Folgen hat, bedeutet.

Kurzum: das Tal der Tränen gehört zum Lebensweg dazu. Also weichen Sie ihm nicht aus. Stellen Sie sich ihm!

 

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Leadership, Persönlichkeit, Mut Peter Holzer Leadership, Persönlichkeit, Mut Peter Holzer

Wenn der Wegweiser keinen Weg mehr weist

Davonrennen, alles hinter sich lassen und nochmal ganz von vorne starten. Wie oft haben Sie sich das schon einmal vorgestellt? Wenn es im Job überhaupt nicht mehr läuft. Oder jegliche Leidenschaft in der Beziehung verloren ging und Sie einfach nur noch wegwollen. Dann beherrscht Sie ein Gefühl: Hauptsache weg hier!

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Davonrennen, alles hinter sich lassen und nochmal ganz von vorne starten. Wie oft haben Sie sich das schon einmal vorgestellt? Wenn es im Job überhaupt nicht mehr läuft. Oder jegliche Leidenschaft in der Beziehung verloren ging und Sie einfach nur noch wegwollen. Dann beherrscht Sie ein Gefühl: Hauptsache weg hier! 

Emotional macht das vielleicht Sinn. Doch nehmen wir mal etwas Abstand: wäre das Leben wirklich auf einmal besser, wenn Sie einfach abhauen und einen Neustart wagen? 

 

Eine neue Liebe, ist wie ein neues Leben

Mit diesem Song-Titel hat Jürgen Marcus sowas von recht. Und aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass es auch für den Beruf gilt. Dieses Gefühl, wenn Sie endlich diesen Schritt, diesen Cut, wagen: es ist pure Euphorie. Als ich damals noch in der Finanzbranche arbeitete, war ich irgendwann richtig unzufrieden. Rund zwei Jahre notierte ich mir, was mich stört, was sich ändern muss. Manchmal nehme ich dieses Heft zur Hand und bin immer wieder fassungslos, dass ich mich zwei Jahre lang mit meiner Unzufriedenheit gequält habe, bis ich endlich eine Entscheidung traf: „Ich muss da raus.“ 

Die Entscheidung, endlich die Situation zu verlassen, fühlte sich fast an wie „frisch verliebt“. Ich spürte Euphorie. Zunächst jedenfalls … 

 

Die Stille, die Sie erdrückt

Denn als ich keine Beschäftigung mehr hatte, war da einfach ... nichts mehr. Ich verlor meinen sinnvollen Horizont, meine berufliche Richtung. Ich hatte plötzlich kein Büro mehr, in das ich fahren konnte, keinen Terminkalender, der von anderen gefüllt wurde. Da war auf einmal nur noch Stille. 

Aus heutiger Sicht weiß ich: Wegrennen bringt Sie nicht weiter, wenn Sie keine Ahnung haben, wohin Sie eigentlich rennen wollen. 

 

Die Hoffnung stirbt zuerst

Verstehen Sie mich bitte richtig: wenn im Leben etwas ganz gravierend schiefläuft und Sie so Ihre persönliche Integrität verletzen, ist es in meinen Augen jedermanns Pflicht, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und etwas zu ändern. Lebenszeit ist schließlich begrenzt – auch für mich, wie mir meine Tumorerkrankung am eigenen Leib deutlich gemacht hat.

Der Moment, in dem Sie also einen quälenden Job, eine nicht-erfüllende Beziehung oder ein sinnloses Projekt beenden, ist ohne Frage sinnvoll. Doch die Hoffnung, dass mit diesem Ende automatisch alles gut sein wird, verfliegt schnell. Denn eine falsche Richtung aufzugeben, bedeutet eben auch, genau wissen zu müssen, wo die neue Richtung hin verlaufen soll. Eine banale Erkenntnis, mit der ich damals nicht gerechnet habe.

 

Der kaputte Wegweiser

Ich stand damals plötzlich vor meinem inneren Wegweiser und hatte keinen blassen Schimmer mehr, wo ich nun hinlaufen sollte. Er zeigte mir keinen Weg an. Unweigerlich war es dann an der Zeit, mir endlich die entscheidenden Fragen zu stellen. Ich konnte mich nicht mehr vor mir selbst verstecken, wenn ich wieder eine Richtung haben wollte. Die Entscheidung „weg von etwas“ fällt eben leicht, ist aber leider nur die Hälfte der Miete. Viel entscheidender ist die Antwort auf die Frage: „hin zu was denn?“.

Was kann ich richtig gut? Womit kann ich anderen einen Nutzen stiften? Worin will ich der Beste werden, weil ich darauf einfach Lust habe? Bei mir kristallisierte sich nach und nach ein klares Bild heraus. Ich wollte mich nicht mehr verbiegen, merkwürdige Kompromisse machen oder mich mit den „falschen“ Themen und Menschen beschäftigen. Während meiner Zeit in der Finanzbranche hatte ich erlebt, wie kräftezehrend es ist, wenn man genau das alles falsch macht. Ich spielte jahrelang nach Regeln, die nicht meinen Werten entsprachen. Das wollte ich nicht mehr. Ich wollte etwas Sinnvolles tun. Etwas, mit dem ich für andere einen Nutzen stiften konnte.

Ich hatte so viele Menschen im Berufsleben kennengelernt, die in einem finanziellen Käfig gefangen waren: erfolgreich, aber unglücklich. Es geht nicht darum, glücklich oder finanziell erfolgreich zu sein. Die Kunst ist, beides zu erreichen. Und so bin ich heute dankbar, Menschen dabei zu helfen, einen sinnvollen Weg, eine neue Richtung für sich zu finden. Wirkungsvoll zu werden und Ergebnisse zu erzielen, für die es sich lohnt, sich anzustrengen. So wie ich es damals machen musste. 

Und diese neue Richtung zu haben, war alle Mühe wert!

 
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Kampf dem Weichspüler im Büro

In Büros verbreiten sich Yoga-Kurse in der Mittagspause, 360-Grad-Feedbacks und Wohlfühlatmosphäre – aber was passiert, wenn die Ergebnisse auf einmal nicht mehr stimmen?

In Büros verbreiten sich Yoga-Kurse in der Mittagspause, 360-Grad-Feedbacks und Wohlfühlatmosphäre – aber was passiert, wenn die Ergebnisse auf einmal nicht mehr stimmen?

In meinem Beitrag bei Redaktion Die Ratgeber lade ich Sie ein zum „Kampf gegen den Weichspüler im Büro“.

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Wettbewerbsvorteil Streitkultur

Das Geschäft ist über die Jahre etabliert. Die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden funktionieren gut. Erfolg ist schön. Und gleichzeitig gefährlich ...

Das Geschäft ist über die Jahre etabliert. Die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden funktionieren gut. Erfolg ist schön. Und gleichzeitig gefährlich. Denn man versumpft darin gerne. Das Tagesgeschäft hält Sie mit dringenden Problemen auf Trab, so dass Sie sich nicht mehr die wirklich wichtigen Fragen stellen. Die Menschen sehen keinen Grund, etwas zu verändern: es läuft ja schließlich alles. Doch irgendwann kommt plötzlich der Tag, an dem es einen erwischt: der Wandel schlägt brutal zu und setzt uns auf einmal unter Handlungsdruck. Zum Glück gibt es einen schlaueren Weg. 

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Den Artikel habe ich für das Verbandsmagazin „Technischer Handel“ geschrieben.

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Nichts als die unbequeme Wahrheit

„Du bist unzuverlässig!“

Bamm, das hatte gesessen. Der Vetriebsvorstand guckte mich etwas baff aus großen Augen an ... 

Keine Zeit zum Lesen? Dann einfach hören:

 

„Du bist unzuverlässig!“

Bamm, das hatte gesessen. Der Vetriebsvorstand guckte mich etwas baff aus großen Augen an. Er saß mit einer Runde auserlesener Mitarbeiter und Führungskräfte vor mir in einem Coaching zur Vertriebsentwicklung. Von zwölf Anwesenden hatten sich zehn auf ihre Präsentation vorbereitet.

Für den Vorstand und einen Mitarbeiter galt: „Sie sind unzuverlässig!“ Und dass ich ihnen diese Wahrheit so direkt und hart mitteilte, hat seinen Grund.

 

Tun Sie’s für die Zukunft

Die unbequeme Wahrheit suchen Sie in den meisten Unternehmen heutzutage nämlich vergeblich. Da gibt es zwar tausend Lippenbekenntnisse zur Streitkultur, zur Gesprächskultur, zur Kultur des offenen Austauschs – aber Sie kennen die Realität: Gewünscht ist letztlich nichts als Gehorsam. Denn wer eine unbequeme Botschaft oder eine heikle Wahrheit überbringt, kassiert am Ende die „Prügel“. In dem Fall natürlich nicht mit Fäusten, aber eben in Form von nicht genehmigten Urlaubsanträgen, unliebsamen Projekten oder plötzlich abgesägten Karriereleitern.

Streitkultur gibt es in den Unternehmen nur als Einbahnstraße: von oben nach unten. Schade! Denn ich bin überzeugt, dass es gerade das Aussprechen der unbequemen Wahrheit ist, was Unternehmen zukunftsfähig hält.

Um den heißen Brei herumzureden, bringt uns nicht weiter – weder gesellschaftlich noch wirtschaftlich. Die Wahrheit beim Namen zu nennen, erfordert jedoch häufig mehr als das übliche Quäntchen Mut.

 

Schmerzfreies Kanonenfutter

Nachdem ich in meinem Vertriebsprojekt die Botschaft „Du bist unzuverlässig“ vermittelte, ging ich in der Kaffeepause auf den Mitarbeiter zu. Ich dachte mir, der Vorstand wird die Botschaft schon ausgehalten haben, aber den Mitarbeiter wollte ich wieder etwas aufmuntern: „Nimm es mir nicht krumm“, sagte ich ihm, „dass ich dich als ‚Kanonenfutter‘ benutzt habe. Aber wir brauchen in unserer Zusammenarbeit Zuverlässigkeit. Das war einfach die Wahrheit.“

Bevor er antworten konnte, mischte sich der Vorstand ein: „Entschuldige dich jetzt ja nicht bei ihm! Das ist genau das, wofür ich dich bezahle. Dass du uns die Wahrheit sagst, auch wenn es wehtut.“

Da kann ich nur sagen: hervorragend reagiert! Dieser Vetriebsvorstand war von der heiklen Botschaft ja genauso betroffen gewesen. Doch er zeigt wahre Haltung. Nämlich die Haltung, eine Kritik an seinem Handeln als Führungspersönlichkeit nicht als Meuterei zu verstehen – sondern vielmehr als Vertrauensbeweis und Möglichkeit, besser zu werden. Ich vertraute ihm und auf unsere gute Zusammenarbeit, deshalb musste ich ihm die Wahrheit ins Gesicht sagen. Denn die unbequeme Wahrheit hätte sonst niemand ausgesprochen. Doch nur diese Wahrheit hat an dieser Stelle Nutzen gestiftet.

Ich wette, es kostet auch Ihre Mitarbeiter schlichtweg Mut, Missstände anzusprechen. Denn sie müssen ihre Komfortzone verlassen und mutig ihre Meinung vertreten in der Hoffnung, dass sie dafür keine negativen Konsquenzen, sondern ein Danke für das offene Wort erhalten. Doch viel zu häufig erhalten sie jedoch etwas anderes: die Sanktionen der Macht.

 

Wen wollen Sie führen?

Wie können Sie es also besser machen? Wenn Sie eine Streitkultur – oder sagen wir zumindest mal eine offene Diskussionskultur – in Ihrem Unternehmen wecken wollen, in der Mitarbeiter und Führungskräfte die hilfreichen, aber unbequemen Wahrheiten in beide Richtungen aussprechen können, braucht es einen ersten Schritt: Dieser beginnt bei den Führungskräften.

Und mit einer veränderten inneren Haltung. Stellen Sie sich dazu folgende Frage: Was für ein Team wollen Sie führen?

  1. Ein Team aus Ja-Sagern, die Sie behandeln wie einen Halbgott auf Erden, die links herum rennen, wenn Sie „links“ sagen, und Ihnen stets zustimmen oder
  2. ein Team aus unbequemen Mitarbeitern, die Ihnen stets ungeschminkt die Wahrheit sagen, die neue Perspektiven einbringen, die verstehen wollen, warum sie nach links laufen, bevor sie es tun?

Ich kenne meine Antwort. Deshalb habe ich mir einen Job ausgesucht, in dem ich dafür bezahlt werde, die unbequeme Wahrheit beim Namen zu nennen, auch wenn es manchmal unangenehm ist und Überwindung kostet. Doch meine Kunden wissen, dass dieser Finger in der Wunde sie besser macht, Geschwindigkeit erhöht und notwendige Veränderungen auf den Weg bringt. Fühle ich mich dabei immer gut? Nein. Aber das muss ich auch nicht. Denn ich weiß, dass ich mit der Wahrheit anderen etwas Gutes tue – im Coaching, unter Freunden, in der Partnerschaft.

Wie sieht es bei Ihnen aus: Wem sollten Sie mal wieder die unbequeme Wahrheit sagen?

 
 
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Wie sag‘ ich das bloß meinen Mitarbeitern?

Den Mitarbeitern schlechte Nachrichten überbringen, macht wahrscheinlich niemand gerne. Aber auch solche Situationen müssen Sie souverän meistern!

Und das können Sie lernen ...

Den Mitarbeitern schlechte Nachrichten überbringen, macht wahrscheinlich niemand gerne. Aber auch solche Situationen müssen Sie souverän meistern!

Und das können Sie lernen. Mit ein paar Tricks wirken Sie auch in Situationen, in denen Sie sich unwohl fühlen, sicher und souverän. Im Interview mit IMPULSE verrate ich, wie Sie schlechte Nachrichten überbringen und trotzdem Zuversicht und Kraft vermitteln.

 

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Mundaufmachen statt Brown-Nosing: So entkommst du dem Kampf zwischen Stillhalten und Aufmupfen…

Die Hierarchieleiter pinkelt man auf gar keinen Fall nach oben, wenn man seine Karriere nicht ruinieren möchte – heißt es.

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Die Hierarchieleiter pinkelt man auf gar keinen Fall nach oben, wenn man seine Karriere nicht ruinieren möchte – heißt es.

Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Bei Karriere-Einsichten verrate ich sie Ihnen.

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Einfach mal nichts zu tun ist keine Schande

Manager sollten einmal hart abchillen!
So würde mein Sohn das formulieren. Und ich gebe ihm ganz recht. Denn ...

Manager sollten einmal hart abchillen!

So würde mein Sohn das formulieren. Und ich gebe ihm ganz recht. Denn Manager verkennen zu oft den Sinn des bewussten Müßiggangs. Lassen Sie mich Ihnen eben diesen ins Gedächtnis rufen mit meinem neuen Artikel bei FOCUS Online. 

>> Weiterlesen in meiner FOCUS-Kolumne

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Führung ist eine diktatorische Demokratie

Wenn sich bei Ihren Mitarbeitern mal wieder der Druck ins Unermessliche steigert, weil es nicht so richtig läuft, liegt das nicht daran, dass sie nicht sehen, wo der Schuh drückt.

Wenn sich bei Ihren Mitarbeitern mal wieder der Druck ins Unermessliche steigert, weil es nicht so richtig läuft, liegt das nicht daran, dass sie nicht sehen, wo der Schuh drückt.

Was an dieser Stelle Verantwortung für Sie als Führungskraft bedeutet, lesen Sie in meinem neuen Artikel in der Huffington Post.

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Ich lasse mir Zeit, um Zeit zu sparen

Hauptsache beschäftigt – unter diese Maxime scheinen viele Mitarbeiter ebenso wie Führungskräfte ihren Arbeitstag zu stellen. Morgens steht das eigene Auto natürlich schon lääängst auf dem Parkplatz, wenn der Chef vorfährt. Abends steht es immer noch da, wenn er in Feierabend geht. Motivation nennen wir das dann. Engagement. Einsatz ...

 

Keine Zeit zum Lesen? Dann lassen Sie sich den Text doch einfach von mir vorlesen.

 

Hauptsache beschäftigt – unter diese Maxime scheinen viele Mitarbeiter ebenso wie Führungskräfte ihren Arbeitstag zu stellen. Morgens steht das eigene Auto natürlich schon lääängst auf dem Parkplatz, wenn der Chef vorfährt. Abends steht es immer noch da, wenn er in Feierabend geht. Motivation nennen wir das dann. Engagement. Einsatz.

Dabei sitzt Kollege Müller täglich in vier Meetings, in denen viel geredet, aber wenig gearbeitet wird; hat am Mittag zwei Stunden mit Kollegen über die Farbtöne des neuen Flyers diskutiert und am Morgen ausführlich in der Zeitung geblättert.

Was geht hier schief?

 

Es muss doch eine Lösung geben!

Ganz einfach: Wir sind von einem mentalen Virus befallen. Einer äußerst bedrohlichen Krankheit, die sich „Input“ nennt. Ihr zu erliegen, bedeutet ein langsames, aber qualvolles Dahinsiechen. Denn der Virus bewirkt, dass Sie unglaublich beschäftigt sind. Eine Menge Aufwand, Mühe oder Zeit in eine Sache investieren. Nur um am Ende minimal wenig Output zu erhalten.

Ich beobachte in meinen Beratungsprojekten immer wieder Folgendes: Ein Problem tritt auf. Und in rekordverdächtiger Geschwindigkeit werden die ersten Lösungsvorschläge entwickelt. Der Input – also die Aktivität – wird höher bewertet als der Output – das Ergebnis. Um guten Output zu erzeugen, müssten die Input-Infizierten erstmal den Umweg des Nachdenkens gehen, um sicherzustellen, dass sie das Problem auch klar erfasst haben. Doch das passiert nicht. Denn Nachdenken ist unangebracht in einer Zeit, in der alles schnell erledigt und am besten schon gestern fertig sein muss.

Das ist vergleichbar damit, wenn die Reifen Ihres Autos abgefahren sind. Das ging dieses Mal vielleicht schneller als erwartet. Aber egal: gleich in den Input, Termin in der Werkstatt machen und neue Reifen aufziehen. Dabei wäre es schlauer, erstmal zu überprüfen, was eigentlich das Problem ist. Wenn Sie dann bei der genauen Analyse feststellen, dass die Achse schief steht, weil Sie mal einen Bordstein zu flott hochgefahren sind, ergibt sich auf einmal ein neues Ziel, ein neuer Output: Sie müssen die Spur des Autos richten lassen.

Der Input-Virus sorgt also nicht nur dafür, dass wir unglaublich beschäftigt sind. Er sorgt auch noch dafür, dass wir viel zu viel an den falschen Lösungen arbeiten.

 

Gezielt auf die Überholspur

So schnell die heutige Zeit auch sein mag, Unternehmen und ihre Mitarbeiter könnten sich meiner Ansicht nach viel Input und Energie sparen, indem sie zunächst einmal die Handbremse anziehen.

Denn wenn ein Problem auftaucht, dann können Sie nur sinnvolle Lösungsansätze finden, wenn Sie es zunächst analysieren und diagnostizieren. Was genau ist wirklich unser Problem? Wie ist es dazu gekommen? Wodurch zeigt sich das Problem genau? Wenn es in einem Unternehmen zum Beispiel auffallend viele Überstunden gibt, wird gerne über die „unfähigen Mitarbeiter“ geschimpft. Aber vielleicht vergeuden sie nur deswegen sinnlos viel Zeit am Schreibtisch, weil die Führungskräfte am Monatsende nur auf die im Büro verbrachten Stunden schauen statt auf die produzierten Ergebnisse?

Eine solche ausführliche Diagnostik erfordert Zeit, keine Frage. Es ist ein anstrengender und manchmal nerviger Prozess, ein Problem von allen Seiten zu beleuchten. Doch dieser vermeintliche Umweg wird zu Ihrer Überholspur. Denn wenn Sie das Problem klar diagnostiziert und ein eindeutiges Ziel definiert haben, können Sie nach der besten Lösung suchen, um dorthin zu kommen. Einer Lösung, die dann wirklich wirkt und eine Abkürzung bietet.

 

Es gibt immer eine Abkürzung nach Rom

Sowohl in meinen Projekten als auch in meinem Büro und sogar privat habe ich es mir deshalb zur Maxime gemacht: Bevor ich in blinden Aktionismus verfalle, definiere ich den Output, den ich erzielen möchte.

Denn viele Wege führen nach Rom. Und es gibt immer eine Abkürzung. Manche Wege sind schneller, andere günstiger und wieder andere einfacher. Ich wähle dann den geeignetsten aus und konzentriere mich darauf, auf dieser Abkürzung Strecke zu machen. Ergebnisse zu produzieren. Keine Zeit mit unnötigen Aufgaben und unproduktivem Input zu vergeuden. Und bin damit abends früher und erfolgreicher aus dem Büro als so mancher höchst „beschäftigte“ Schreibtischbewohner.

So wird aus dem vermeintlichen Umweg des Nachdenkens die wahre Überholspur.

 
 
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